Naturheilmittel - Hoffnungsträger bei Darmkranken

WIESBADEN (bib). Naturheilverfahren haben bei chronisch Kranken oft einen hohen Stellenwert. Auch für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind sie eine Option. Diese Kranken können von E. coli Nissle 1917 oder Weihrauch profitieren.

Veröffentlicht:

Trotz der bislang noch nicht sehr umfangreichen Datenlage hat Dr. Rainer Stange aus Berlin solche Therapeutika beim Internisten-Kongreß in Wiesbaden als "Hoffnungsträger" bei CED bezeichnet.

Wie Stange berichtete, hat sich E.coli Nissle 1917 (Mutaflor®) in drei Studien bei Patienten mit Colitis ulcerosa zum Erhalt von Remissionen ähnlich effizient wie Mesalazin erwiesen. In einer Studie bei Morbus Crohn hätten damit im Vergleich zu Placebo Kortikosteroide eingespart werden können.

Unter bestimmten Bedingungen - zur Behandlung bei Colitis ulcerosa in der Remissionsphase bei Unverträglichkeit von Mesalazin - darf das Probiotikum auf Kassenrezept verordnet werden. Anders verhält es sich mit Weihrauch-Präparaten. Hier ist die Verordnung auf GKV-Kosten nicht möglich. Sie haben nach Angaben Stanges "aber einen Riesen-Markt" bei bis zu einigen Tausend CED-Patienten in Deutschland.

Wirksame Inhaltsstoffe sollen Boswellia-Säuren sein, die Lipoxygenasehemmer sind. Mit dem Weihrauch-Extrakt H15 (täglich 3,6 Gramm) wurden in einer randomisierten Studie bei 83 Patienten mit mittelgradig aktivem Morbus Crohn Remissionen ähnlich effektiv induziert wie mit Mesalazin (täglich 4,5 Gramm).

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken