Vitamin B3

Neue Waffe gegen MRSA?

MÜNSTER (eb). Ein Forscherteam um Privatdozent Dr. med. Nils Thoennissen von der Universität Münster und seinen neuseeländischen Kollegen Dr. Pierre Kyme, PhD, hat herausgefunden, dass hohe Dosen von Nicotinamid (Vitamin B3) helfen, Krankenhauskeime zu bekämpfen (J Clin Invest. 2012; 122(9): 3316-3329).

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Nicotinamid wirkt unter anderem gegen diejenigen Stämme des Bakteriums Staphylococcus aureus (S. aureus), die gegen viele Antibiotika resistent sind und sich deshalb nur schwer bekämpfen lassen, heißt es in einer Mitteilung der Universität Münster.

Zwar tragen rund 70 Prozent aller Menschen S. aureus unbeschadet auf der Haut, bei bereits geschwächten Patienten kann das Bakterium jedoch zu Haut- und Weichgewebeinfektionen sowie zu Lungen- und Knochenentzündungen führen - deshalb sind die antibiotikaresistente Stämme gerade in Krankenhäusern gefährlich.

"Bestimmte weiße Blutkörperchen - die neutrophilen Granulozyten - spielen im angeborenen Immunsystem eine wichtige Rolle bei der aktiven Bekämpfung schädlicher Mikroorganismen", wird Thoennissen in der Mitteilung zitiert.

"In unseren Versuchen haben hohe Nicotinamid-Dosen die Neutrophile sowohl bei Mäusen als auch im menschlichen Blut im Reagenzglas gestärkt. Die Neutrophile schütteten dadurch vermehrt antibakteriell wirkende Stoffe aus."

Die Vitamingabe wirkte in Experimenten gegen MRSA und gegen Pseudomonas, die zunehmend in antibiotikaresistenter Form auftreten.

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