Infektionen

Neues Verfahren weist unbekannte Erreger nach

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HAMBURG-EPPENDORF. Wissenschaftler des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Heinrich-Pette-Instituts (HPI) haben eine neue Methode zum Nachweis von Infektionserregern entwickelt. Damit gelingt es, in einer Probe enthaltene Erbinformationen innerhalb kürzester Zeit auf Krankheitserreger zu untersuchen (Emerg Infect Dis. 2014; online).

Das neue Verfahren wurde von einem Team um Privdozentin Dr. Nicole Fischer, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene des UKE, und Professor Adam Grundhoff, Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, entwickelt.

Herkömmliche Diagnoseverfahren zielen meist auf den gezielten Nachweis spezifischer Erreger ab. Mit Hilfe der Hochdurchsatzsequenzierung gelingt es nun, die gesamte in einer Probe enthaltene Erbinformation innerhalb von maximal zwei Tagen zu untersuchen, teilt das UKE mit.

"Dies erlaubt es nicht nur, den genetischen Fingerabdruck bereits bekannter Infektionserreger nachzuweisen, sondern auch zu untersuchen, ob fremde Erbsubstanz vorhanden ist, die auf die Anwesenheit eines neuen oder stark mutierten Erregers schließen lässt", wird Professor Adam Grundhoff vom HPI zitiert.

Im klinischen Einsatz bewährt hat sich die neue Methode, als 2013 drei Polizisten aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde nahezu zeitgleich lebensbedrohlich erkrankten. Alle drei Polizisten wurden im UKE behandelt, einer der Patienten verstarb in Folge eines multiplen Organversagens.

"Wir konnten mit dem neuen Verfahren zweifelsfrei belegen, dass kein Zusammenhang zwischen den Erkrankungen der Polizisten bestand", so Dr. Nicole Fischer vom UKE.

So konnte in einem Fall die Papageienkrankheit diagnostiziert werden. Die Gründe für die Erkrankungen der beiden anderen Patienten sind hingegen mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht infektiöser Natur. "Definitiv aber lag den Erkrankungen nicht der Ausbruch eines veränderten Virus´ zugrunde."

Professor Grundhoff: "Die neue Technologie besitzt ein enormes Potential zum Nachweis bekannter wie auch neuer Infektionserreger. Die Verfügbarkeit der Technologie am Standort Hamburg wird es uns in Zukunft erheblich einfacher machen, rasch und angemessen auf vermutete oder tatsächliche Ausbruchsgeschehen zu reagieren und damit eine Verunsicherung der Bevölkerung zu verhindern." (eb)

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