Kommentar
Nobelpreis für IvF ist wohlverdient
In der Medizin gibt es sicherlich viele Forschergruppen, die aufgrund ihrer herausragenden Leistungen den Nobelpreis verdient hätten. Aber das Komitee muss sich jedes Jahr für einen oder einige wenige Forscher entscheiden, die den Preis bekommen. Der diesjährige Gewinner, Dr. Robert G. Edwards hat sich die Auszeichnung redlich verdient.
Durch seine Entwicklung der In-vitro-Fertilisation hat er vielen ungewollt kinderlosen Paaren doch noch den Traum vom eigenen Kind erfüllt. Die Kritik des Vatikans, der Nobelpreisträger sei für die Vermarktung von Eizellen verantwortlich und auf dessen Konto gehe auch die große Zahl von Embryonen, denen wohl der Tod drohe, ist nicht nachvollziehbar.
Denn ob die Methoden der künstlichen Befruchtung missbraucht werden, etwa zur Zeugung von Embryonen, die nach langer Kryokonservierung letztlich doch keiner haben will oder zur Erschaffung von Designer-Babys, liegt in der Hand der Gesellschaft und ist nicht dem britischen Forscher anzulasten. Und: Was hat es mit Moral zu tun, ob ein Kind durch sexuelle Vereinigung von Mann und Frau oder durch IvF gezeugt wird?
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