Penible Kontrolle hilft gegen Impffehler
SALZBURG (eis). Fehler beim Impfen passieren in den meisten Praxen, wie eine Umfrage unter Hausärzten ergeben hat. Sie lassen sich nur durch präzises Management vermeiden.
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Handschuhe beim Impfen sind obligatorisch.
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Beim Impfen steckt der Teufel im Detail, wie ein Beispiel verdeutlicht: Ein türkischer Vater wünscht die Impfung seiner zwei Söhne im Grundschulalter und bringt zwei Dosen konjugierten Pneumokokken-Impfstoffs mit.
Das Rezept hatte eine Ärztin aus einer anderen Praxis ausgestellt. Später stellt sich heraus, dass der Schutz für den Säugling der Familie vorgesehen war (www.jeder-fehler-zaehlt.de).
Würde grundsätzlich vor jeder Impfung die Indikation überprüft, wäre der Fehler vermieden worden: Der Impfstoff ist in dem Alter der Söhne nicht empfohlen und zugelassen.
Dass solche Fehler in den meisten Praxen vorkommen, bestätigt eine Umfrage von Forschern um PD Brigitta Weltermann vom Institut für Allgemeinmedizin der Uni Duisburg-Essen.
Impfung trotz Krankheit
Teilnehmer waren 278 Haus- und Lehrärzte der KVen Nordrhein und Westfalen-Lippe. 58 Prozent gaben mindestens einen Impffehler an und 42 Prozent Beinahefehler, wie beim Kongress für Allgemein- und Familienmedizin in Salzburg berichtet worden ist.
Die häufigsten Fehler waren Doppeltimpfungen (42 Prozent), i.m.-Impfung eines Marcumarpatienten (40 Prozent) und Impfung trotz fehlender Indikation (36 Prozent).
Häufige Beinahefehler waren darüber hinaus: Impfung trotz akuter Krankheit oder mit abgelaufenem Impfstoff. Die Forscher empfehlen zur Fehlervermeidung ein aktives Management von Impfungen in der Praxis.