Kommentar
Pioniergeist verhilft zu mehr Chancen
Am 13. Februar 1969 wurde an der chirurgischen Universitätsklinik in München unter der Leitung von Professor Rudolf Zenker und Professor Klinner erstmals in einer achtstündigen Operation in Deutschland ein Herz transplantiert - gut ein Jahr, nachdem der südafrikanische Arzt und Pionier der Herzchirurgie Professor Christiaan Barnard weltweit zum ersten Mal ein Herz transplantiert hatte. Der 36-jährige Patient überlebte nur knapp einen Tag.
Die aktuellen Zahlen des ISHLT-Registers weisen heute eine 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von zirka 88 Prozent und eine 5-Jahres-Überlebenszeit von 75 Prozent nach einer Herztransplantation aus.
Dies ist ein Meilenstein hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit für diese schwerstkranken herzinsuffizienten Patienten, die unter einer optimierten medikamentösen Therapie eine 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von zirka 50 Prozent haben.
Durch den Mangel an Spenderorganen im Eurotransplantraum kommen auf 1.158 Patienten auf der Warteliste für Herztransplantationen nur ca. 600 Transplantationen pro Jahr.
Trotz der immer besser werdenden Therapieoptionen (Betablocker, ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorant-agonisten, Aldosteron-Antagonisten, Digitalis, Diuretika, Frequenzkontrolle mit Ivabradin, kardialer Resynchronisationstherapie und AICD-Therapie) bleibt diesen Patienten allzu oft die Chance einer Herztransplantation verwehrt.
Neuesten Techniken und dem Pioniergeist der Herzchirurgen ist es zu verdanken, dass diesen Patienten zunehmend eine weitere Chance zum Erreichen der Spenderorgane offen steht.
Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse muss es ein Anliegen aller Ärzte sein, die Bereitschaft zur Organspende zu steigern und die Voraussetzungen hierzu zu verbessern!
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