Kommentar – Kommentar zur DDG-Haltung
Politik des leeren Stuhls
Nun ist bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft der Geduldsfaden gerissen. Zu weich und zu unverbindlich sind der Fachgesellschaft die Ziele der Nationalen Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz.
Die DDG nahm daher am Dienstag nicht an der Auftaktsitzung des Begleitgremiums zur Strategie teil, die Wissenschaft habe in dem Gremium „praktisch keinen Einfluss“, heißt es.
Die Haltung der Ärzte ist durchaus verständlich, fordern sie doch seit Jahren verbindliche Reduktionsziele, eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln und den Schutz von Kindern vor Werbung für ungesunde Produkte – vergebens.
Vielleicht braucht es einen Paukenschlag, um politisch wenigstens etwas weiter zu kommen als in den vergangenen Jahren. Ebenso wichtig ist es jedoch, mit der Bundesregierung im Gespräch zu bleiben, und das tut die DDG.
Ihr Ziel, die gesunde Wahl zur leichten Wahl zu machen, scheint konsensfähig zu sein: Es darf nicht sein, dass zuckerarme Produkte nur schwer zu finden und häufig teurer sind als solche mit viel Zucker. Und genau da kann die DDG Ernährungsministerin Klöckner gerne beim Wort nehmen.
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