Praxistaugliche Empfehlungen zur Therapie bei Psoriasis-Arthritis
Neue Empfehlungen sollen die Therapie von Patienten mit Psoriasis-Arthritis erleichtern.
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Dicke Endgelenke - PsoriasisArthritis?
© Krüger, Merckle Rheum. vis.
ROM. Die bisher geltenden GRAPPA*-Empfehlungen zur Psoriasis-Arthritis (PsA) lassen sich in der Praxis nur schwer umsetzen. Zu komplex ist die Unterscheidung in leichte, moderate und schwere Erkrankungen. Die neuen EULAR-Empfehlungen sind dagegen praxistauglich, so die federführend Verantwortlichen, die Professoren Laure Gossec aus Paris und Josef Smolen aus Wien. Primär geht es um die rheumatologische Sicht, die bei entsprechendem Hautbefall durch die dermatologische ergänzt wird. "Hauptziel ist die Optimierung der krankheitsbezogenen Lebensqualität durch Kontrolle der Symptome, Prävention struktureller Schäden, Normalisierung der Funktion und sozialen Teilhabe," so Gossec.
Konkret wurden zehn Empfehlungen formuliert:
1. NSAR können unter Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Profils zur Linderung muskuloskeletaler Symptome eingesetzt werden.
2. Bei Patienten mit aktiver Krankheit, also vielen geschwollenen Gelenken, strukturellen Schäden plus Entzündung, hoher BSG oder hohen CRP-Werten sowie relevanten extraartikulären Manifestationen, sollte der frühe Einsatz von Basistherapeutika (DMARD) wie Methotrexat (MTX), Leflunomid und Sulfasalazin erwogen werden.
3. Bei PsA und relevanter Psoriasis ist MTX zu bevorzugen, weil es auch auf die Hauterscheinungen wirkt.
4. Lokale Steroidinjektionen können adjuvant sinnvoll sein; systemisch können Steroide in der niedrigsten effektiven Dosis eingesetzt werden.
5. Bei Patienten mit inadäquatem Ansprechen auf ein DMARD wie MTX sollte ein Therapieversuch mit einem Biological unternommen werden.
6. Bei Patienten mit Enthesitis oder Daktylitis und unzureichendem Ansprechen auf NSAR oder lokale Steroidinjektionen sollte ein TNFa-Hemmer eingesetzt werden.
7. Bei Patienten mit aktiver, überwiegend axialer Erkrankung, die auf NSAR nicht ausreichend ansprechen, sollte ein TNFa-Hemmer verordnet werden.
8. Bei schwer erkrankten Patienten kann ein TNFa-Hemmer ausnahmsweise auch bei DMARD-naiven Patienten eingesetzt werden.
9. Bei Versagen eines TNFa-Hemmers sollte auf einen zweiten umgestellt werden.
10. Bei der Therapieanpassung sollten außer der Krankheitsaktivität auch Komorbiditäten und die Sicherheit der Therapie in Betracht gezogen werden.