Preis für Forschung zu Versteifungsoperationen

Werden Wirbelsegmente versteift, sind die Eigenschaften der verwendeten körpereigenen Knochenspäne wichtig.

Philipp Grätzel von GrätzVon Philipp Grätzel von Grätz Veröffentlicht:

BERLIN. Die Versteifung von Wirbelsegmenten ist ein relativ häufiges orthopädisch-chirurgisches Verfahren. Es kommt bei traumatischen Wirbelsäulenverletzungen und bei degenerativen Erkrankungen der Bandscheiben zum Einsatz. Dem Patienten wird ein Knochenspan des Beckenkamms entnommen, der seitlich an den benachbarten Wirbelkörpern in eingefrästen Vertiefungen befestigt wird. Damit wird die jeweilige Bandscheibe knöchern überbrückt. Wächst der Span ein, ist das Segment versteift.

"Bisher gab es eine nicht unerhebliche Zahl von Spanbrüchen, ohne dass klar war, warum", betonte Privatdozent Peter Strohm vom Department Orthopädie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Etwa ein Drittel der Späne sind von dieser Problematik betroffen.

Strohm hat mögliche Ursachen am Großtiermodell und in klinischen Untersuchungen evaluiert. Dabei hat er herausgefunden, dass es vor allem auf das Verhältnis zwischen Spanquerschnitt und Wirbelkörperfläche ankommt. Der Querschnitt sollte dabei mindestens ein Viertel des Wirbelkörperquerschnitts betragen. "Ideal ist im Lendenwirbelbereich ein Verhältnis von 0,24 oder darüber. Dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Spanversagens sehr gering. Der Span heilt mit einer 99,9-prozentigen Sicherheit ein", so Strohm.

Probleme entstehen demnach vor allem bei zu kleinen Spänen. Für seine Forschungsarbeiten zu Knochenspänen hat Strohm beim diesjährigen Orthopädenkongress den Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie erhalten.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg