Epidemiologie

Schilddrüsen-Ca bei Frauen immer häufiger

Veröffentlicht:

BERLIN. Wie Forscher um die Epidemiologin Hannah Weir in "Cancer" (2015; 121(11):1827-1837) berichten, werden in den USA bei Frauen bis zum Jahr 2020 die größten Zuwachsraten bei Lungen-, Brust-, Gebärmutter- und Schilddrüsenkrebs erwartet.

Diese Prognose entspreche dem Trend, der sich auch in Deutschland seit einigen Jahren abzeichne, teilt der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) mit. So seien 2013 in Deutschland 4200 Frauen registriert worden, die neu am Schilddrüsen-Ca erkrankten, im Jahr 2000 waren es 2700.

Welche Ursachen die Zunahme hat, sei nicht völlig geklärt. "Zwar gab es einen regionalen und zeitlich begrenzten Anstieg der Erkrankungsraten im Umkreis der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, dies erklärt aber nicht den weltweiten Anstieg", wird Professor Matthias Schmidt, BDN-Experte und Nuklearmediziner an der Universitätsklinik Köln, in der Mitteilung des BDN zitiert.

"Das mag eher an einer verbesserten Diagnostik liegen, denn der Ultraschall hilft, tumorverdächtige Knoten frühzeitig zu erkennen", so Schmidt. Die beste Heilungsrate verspreche die Kombi aus Op plus Radiojodtherapie.

Die Radiojodtherapie ist in Deutschland Kassenleistung.Derart behandelt, dürfen Patienten mit einer normalen Lebenserwartung rechnen, berichtet der BDN. Das hätten aktuelle Daten über einen Beobachtungszeitraum von dreißig Jahren ergeben, die am Uniklinikum Würzburg gesammelt wurden.

Der Krebs kehre nur bei weniger als fünf Prozent zurück. "Damit erreichen die Patienten eine Lebenserwartung, die mit der gesunder Menschen vergleichbar ist", betont Schmidt. (eb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neuroleptikum bei Emesis

Besserer antiemetischer Schutz mit Olanzapin bei Chemotherapien

Fachsymposium Onkologie

Behörden und Industrie blicken zuversichtlich aufs EU-HTA

Kooperation | In Kooperation mit: Pfizer Pharma GmbH und MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Diagnose-Prävalenzen

Wo Autoimmunerkrankungen besonders häufig auftreten

Lesetipps
Das deutsche Gesundheitswesen im Vergleich mit EU-Ländern – die Bilanz fällt gemischt aus.

© Denys Rudyi / stock.adobe.com

OECD-Vergleich

Deutschland ist bei Lebenserwartung erstmals unter EU-Schnitt

Physician Assistants und NÄPAs können Hausärzte stark entlasten.

© amedeoemaja / stock.adobe.com

NÄPAS und Physician Assistants

Drei Ärzte, 10.000 Patienten: Delegation macht es möglich

CAs9-Protein spaltet einen DNA-Doppelstrang.

© Design Cells / Getty Images / iStock

CRISPR-Cas9-Studie

ATTR-Amyloidose: Einmal spritzen – und gesund?