In Freibädern und Pools
Schwimmbrille beugt Augeninfektionen vor
EEine Schwimmbrille hält aggressive Substanzen, Schmutz und Bakterien von den Augen fern. Besonders Kontaktlinsenträger sollten sich damit schützen.
Veröffentlicht:MÜNCHEN. Vor allem in stark frequentierten Pools und Schwimmbändern sammeln sich im Badewasser Schmutzpartikel sowie Keime, die von dem zugesetzten Chlor nicht abgetötet werden.
Die Partikel können in Hornhaut und Bindehaut des Auges eindringen und dort Entzündungen verursachen, warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) in einer Mitteilung. Sie empfiehlt, zum Baden eine gut sitzende Schwimmbrille zu verwenden und zudem im Wasser auf Kontaktlinsen zu verzichten.
Durch eine Reaktion von Chlor mit Urin, Schweiß und Schmutzpartikeln entstehen im Badewasser chemische Verbindungen, die den schützenden Tränenfilm angreifen und die Augen reizen, betont die Gesellschaft in der Mitteilung. Normalerweise klingen die Symptome binnen weniger Stunden ab. Augentropfen lindern das Brennen.
Patienten ist jedoch einzuschärfen: "Halten die Beschwerden länger als 24 Stunden an, sollten sie unbedingt einen Augenarzt aufsuchen, um eine mögliche Infektion auszuschließen", wird Privatdozent Philip Maier, Leiter des Schwerpunkts Hornhaut- und Bindehauterkrankungen am Universitätsklinikum Freiburg, in der Mitteilung zitiert.
Eine Schwimmbrille hält nicht nur aggressive Substanzen, sondern auch Schmutz und Bakterien von den Augen fern, so der Augenarzt.
Insbesondere Kontaktlinsenträger sollten ihre Augen schützen. "Beim Schwimmen ohne Brille kann sich die Kontaktlinse am Auge festsaugen", erklärt Maier.
Dadurch könne es zu sehr schmerzhaften Abschürfungen an der Hornhaut kommen. Außerdem können sich Keime wie Akanthamöben oder Pilze unbemerkt in das weiche Material der Kontaktlinse einnisten und vermehren. Unbehandelt drohen dann bleibende Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung (Klin Monatsbl Augenheilkd 2015; 232: 735).
Ein nachlässiger Umgang mit Kontaktlinsen und mangelnde Pflege sind nach aktuellen Studiendaten die Hauptursachen für infektiöse Hornhauterkrankungen. (eb)