Cholera

Sierra Leone ruft den Notstand aus

DAKAR/FREETOWN (dpa). Die Regierung Sierra Leones hat wegen eines Cholera-Ausbruchs den nationalen Notstand ausgerufen. Seit Januar seien in der Hauptstadt Freetown und Umgebung 176 Menschen an der Krankheit gestorben, berichteten örtliche Medien.

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Allein seit Beginn der Regenzeit im Juli sind in dem westafrikanischen Land nach Angaben von Hilfsorganisationen rund 6000 Erkrankungen gemeldet worden.

Das Auswärtige Amt in Berlin geht von mehr als 10.000 Erkrankungen und mehreren hundert Toten aus.

Letzte Woche sind nach Angaben des Roten Kreuzes täglich mehr als 250 neue Fälle gemeldet worden."Dieser Ausbruch könnte verheerend sein. Er ist nur schwer einzudämmen", sagte Rot-Kreuz-Sprecherin Amanda McClelland.

Sorge bereite vor allem die Lage im überbevölkerten Freetown. Weil die Hygiene schlecht sei und es an sauberem Wasser mangele, steige die Zahl der Erkrankungen dort rapide. Das Rote Kreuz bittet um Hilfe, zumal eine Ausbreitung in andere Regionen droht.

Cholera wird hauptsächlich über verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Symptome sind extrem starker Durchfall und schweres Erbrechen, was zu einer schnellen Austrocknung des Körpers führen kann.

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 25.08.201221:28 Uhr

Abwasser-Seuche Cholera

So gut wie in allen tropischen E-Ländern der Welt hilft nicht nur die Bereitstellung von Trinkwasser präventiv gegen Magen-Darm-Infektionen aller Art, sondern zugleich -wie wir seit Robert Kochs erfolgreichem Anti-Cholera-Kampf in Hamburg vor gut 100 Jahren wissen- die schadlose Beseitigung der Abwässer. Diese ist heute aus hygienischer Sicht das größte technische Problem in den subsaharischen Ländern der sog. Dritten Welt, weil die nicht behandelten und oberirdisch verrinnenden Brauchwässer immer wieder zur bakteriellen und viralen Kontamination der Brunnen und Zisternen des zunächst trinkbaren Wassers führt.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt aus Rostock (1981-83 Lome/Togo)

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