Versorgungsforschung
Suche nach Ursachen später HIV-Diagnose
BERLIN/ESSEN/MÜNCHEN. Warum gibt es in Deutschland noch immer viele HIV-Patienten, deren Infektion erst relativ spät erkannt wird, sogenannte "Late Presenter"? Dieser Frage geht das Forschungsvorhaben "FindHIV" ab Mitte 2018 nach. Das Gemeinschaftsprojekt der Universität Duisburg-Essen, der Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) sowie des Münchener Gesundheitsforschers Muc Research wird mit Mitteln aus dem Innovationsfonds gefördert.
Laut dagnä beträgt der Anteil der Late Presenter an denjenigen Patienten, die sich erstmals in einer HIV-Schwerpunktversorgung vorstellen, fast 46 Prozent. Das deute "auf Defizite in Bezug auf eine frühe Diagnosestellung hin", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Projektpartner.
Mit dem Forschungsvorhaben "FindHIV" sollen nun anhand 800 neu als HIV-Träger diagnostizierter Patienten sowohl "patientenseitige Charakteristika" als auch "typische Diagnosen und Stellen im Gesundheitswesen" ermittelt werden, "an denen diese Patientengruppe im Rahmen HIV-assoziierter Erkrankungen vorstellig wird". Auf Basis dieser Erkenntnisse würden dann Vorschläge zur Verbesserung der HIV-Früherkennung erarbeitet. (cw)