Deutschland

Tuberkulose in Städten häufiger als auf dem Land

In Deutschland ist das Risiko, an Tuberkulose zu erkranken, in den Städten 1,7-fach höher als in ländlichen Regionen.

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LEIPZIG. Die Mehrzahl der bundesweit 5486 Tuberkuloseneuerkrankungen, die 2017 an das Robert Koch-Institut in Berlin gemeldet wurden, entfällt auf die Großstädte und Ballungsräume. Das machen aktuelle Karten des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) deutlich, die auf Statistiken des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes aus Anlass des Welttuberkulosetages am 24. März basieren.

Demnach ist in Deutschland das Risiko, an Tuberkulose (TB) zu erkranken, in den Städten um den Faktor 1,7 höher als in den dünn besiedelten ländlichen Räumen, berichtet das IfL. Mit 418 Erkrankungen wurden 2017 in Berlin die meisten neuen TB-Fälle registriert, gefolgt von Hamburg (234), München (123), Köln (105) und Frankfurt am Main (99).

Am stärksten von Tuberkulose betroffen sind junge Erwachsene mit ausländischer Staatsangehörigkeit, besonders Migranten und Asylsuchende. Die Mehrzahl der 2015 und 2016 in Deutschland gemeldeten Neuerkrankungen wurde bei Untersuchungen in Erstaufnahmeeinrichtungen festgestellt. In der Gruppe der deutschen Staatsangehörigen erkranken Alkohol- und Drogenabhängige sowie sozial benachteiligte und ältere Menschen häufiger an TB als Personen mit intaktem Immunsystem.

Insgesamt ist die Erkrankung in Deutschland dank guter Versorgung und Hygiene ja selten geworden und spielt als Todesursache eine untergeordnete Rolle. 2017 erkrankten je 100.000 Einwohner 6,7 Personen neu an Tuberkulose, heißt es in der Mitteilung des IfL. Als Folge der weltweiten Zunahme von Migrationsbewegungen sind in Deutschland die Zahlen 2015 und 2016 nach längeren Jahren der Stagnation erstmals wieder gestiegen. (eb)

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