Woher kommt COVID-19?
WHO: Suche nach Corona-Ursprung nicht politisieren!
Die Weltgesundheitsorganisation drängt auf eine Entpolitisierung der Suche nach dem Ursprung von SARS-CoV-2. Sie übt darüber auch Druck auf China aus.
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Die WHO fordert: Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers sollte keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein.
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Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus nicht zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Es komme auf rasche internationale Kooperation an, um künftig bei Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial besser reagieren zu können, teilte die WHO am Donnerstagabend mit.
Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers sollte keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein. Die WHO macht dabei Druck auf China, für weitere Forschungen Zugang zu den wichtigen Daten der ersten Corona-Fälle von 2019 zu gewähren.
In diesem Zusammenhang gehe Italien als eines der ersten und am schwersten betroffenen Länder vorbildlich vor, so die WHO. „Der Austausch von Rohdaten und die Erlaubnis zur erneuten Untersuchung von Proben in Labors außerhalb Italiens spiegeln beste wissenschaftliche Solidarität wider.“ In diesem Sinne ermutige die WHO alle Länder, einschließlich China, Unterstützung zu geben, „damit wir die Studien zu den Ursprüngen schnell vorantreiben können und effektiv“.
In einem ersten WHO-Bericht vom März 2021 war die These, das Virus könnte aus einem Labor in China stammen, als höchst unwahrscheinlich verworfen worden. Der an dem Report federführend beteiligte Wissenschaftler Peter Embarek machte in einer Sendung des dänischen Fernsehens vom Donnerstagabend deutlich, dass China ursprünglich sehr viel Wert darauf gelegt habe, dass die Labor-These möglichst gar nicht in dem Bericht erwähnt werde. (dpa)