Neues Forschungsprojekt
Wie lassen sich bei Meningeomen Rezidive verhindern?
HEIDELBERG. Jeder sechste Patient mit einem Meningeom erleidet nach der Therapie einen Rückfall. Die Gründe dafür untersuchen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg nun in einem Verbundprojekt. Gemeinsam mit den Unikliniken Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Magdeburg und München wollen sie herausfinden, warum einige Meningeome aggressiver wachsen als andere, teilt die Uniklinik Heidelberg mit.
Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Projekt mit 1,75 Millionen Euro. „Eine genaue Risikoeinschätzung, ob der Hirntumor nach der Operation erneut auftreten wird, wäre für uns sehr wichtig. So könnten wir die Therapie frühzeitig anpassen“, wird Projektleiter Privatdozent Dr. Felix Sahm von der Uniklinik Heidelberg, in der Mitteilung zitiert.
Das Ziel: Schon vor der Operation sollen Blutuntersuchungen und neue bildgebende Verfahren künftig Rückschlüsse auf den Krankheitsverlauf ermöglichen. Während der Op sollen dann die Grenzen zwischen dem Tumor und gesundem Gewebe deutlicher als bisher unterscheidbar sein, heißt es in der Mitteilung. Zudem sind die Heidelberger auf der Suche nach Biomarkern, die eine bessere Klassifizierung des Tumors und eine individuellere Therapie ermöglichen.
Dabei liegt ein Schwerpunkt der Heidelberger Wissenschaftler auch darauf, die Erfahrungen der Patienten mit den verschiedenen Therapieansätzen genauer zu untersuchen. Mit den gewonnenen Erkenntnisse wollen die Forscher anschließend alternative Therapieverfahren entwickeln, die gezielt an den biologischen Mechanismen des aggressiven Tumors ansetzen. (eb)