Kommentar
Williger Geist, schwaches Fleisch
Kaum ein Raucher sorgt sich nicht um seine Gesundheit – und zum Jahreswechsel wird auch wieder einer der häufigsten guten Vorsätze fürs neue Jahr sein: „Ich möchte mit dem Rauchen aufhören.“
Der Aufhörwille vieler Raucher ist da, das wurde bei der 16. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle wieder einmal mehr als deutlich. Die Vortragenden berichteten von einem regen Interesse an Angeboten zur Rauchentwöhnung: Über 2000 Smartphone-Apps sind in den App-Stores verfügbar, Angebote zur Entwöhnung von Schwangeren oder Telefonberatungen für den Rauchstopp werden rege genutzt – wenn man es den Süchtigen nur nicht so schwer machen würde.
Denn: Regelmäßiger Zigarettenkonsum ist keine Frage des Lebensstils, sondern eine Suchterkrankung und gehört therapiert. Trotzdem ist medikamentöse Unterstützung durch den sogenannten „Lifestyle-Paragrafen“ 34 im SGB V von der Erstattung ausgenommen. Dabei ist die Behandlung der Tabakabhängigkeit eine der kosteneffektivsten Maßnahmen und dadurch ließen sich höhere Folgekosten durch Behandlungen von rauchbedingten Krankheiten verhindern.
Lasst die Aufhörwilligen also bitte nicht allein! – Das wäre ein guter Neujahrs-Vorsatz für Berlin.
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