Leichte Zunahme für 2022

AOK-Bilanz für 2022: 471 bestätigte Behandlungsfehler in Bayern

Die Zahl der bestätigten Behandlungsfehler hat 2022 im Vergleich zu den Vorjahren leicht zugenommen. Die AOK Bayern verbindet die Bilanz mit der Forderung nach verbesserten Patientenrechten.

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München. Die AOK Bayern hat im Vorjahr landesweit 471 bestätigte Behandlungsfehler verzeichnet. Insgesamt seien im Zeitraum 2021/2022 2.839 Gutachten durch den Medizinischen Dienst (MD) Bayern erstellt worden. In jedem dritten Fall hätten die Gutachter das Vorliegen eines Behandlungs- oder Pflegefehlers oder eines fehlerhaften Medizinprodukts bestätigt, heißt es in einer Meldung vom Montag.

Im Vergleich zu den Vorjahren 2020 (438 bestätigte Fälle) und 2021 (462) entspreche dies einem leichten Anstieg, so die Kasse. Die häufigsten Beratungen und Gutachten gab es demnach in den Bereichen Orthopädie/Unfallchirurgie, Chirurgie und Geburtshilfe. Das zeigt der aktuelle Tätigkeitsbericht zum Behandlungs- und Pflegefehlermanagement.

„Nur wenn Fehler erkannt werden, ist es möglich, aus ihnen zu lernen und präventive Maßnahmen abzuleiten“, sagte Ivor Parvanov, Vorsitzender des Verwaltungsrats der AOK Bayern zu den Zahlen. Man setze beim Thema Behandlungsfehlermanagement „nicht auf Konfrontation, sondern auf Kooperation mit den Leistungserbringern“.

Die Kasse sprach sich für eine Stärkung der Patientenrechte aus. Nötig seien Erleichterungen für Geschädigte, denn bisher müssten Betroffene nicht nur den Behandlungsfehler und den Schaden beweisen, sondern auch den ursächlichen Zusammenhang. Künftig sollte für die Kausalität eine „überwiegende Wahrscheinlichkeit“ von mehr als 50 Prozent ausreichen, lautete die Forderung. (eb)

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