Register
Alle Kliniken in Rheinland-Pfalz versorgen COVID-19-Patienten
Dank des eigenen, tagesaktuellen COVID-19-Registers ist klar: In Rheinland-Pfalz waren und sind alle Kliniken an der Versorgung von Corona-Patienten beteiligt.
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v.l. Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Dr. Anselm Gitt, Dr. Norbert Pfeiffer zur Lage der Kliniken in Rheinland-Pfalz bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
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Mainz. Auch in Rheinland-Pfalz steigt die Zahl der Menschen, die sich neu mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Stand 31. März werden 498 an COVID-19 erkrankte Menschen in Kliniken versorgt, davon 117 auf Intensivstationen. Am 16. März waren es noch 339 Patienten, 71 mussten auf einer Intensivstation behandelt werden.
Sorgen bereitet der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) dabei vor allen Dingen, dass sich im Land die britische Virusmutation durchgesetzt hat und sich derzeit vor allen Dingen jüngere Menschen infizieren. Um Krankenhäuser auch in naher Zukunft nicht zu überlasten, müssten die Menschen unbedingt weiterhin die Abstand- und Hygieneregeln beachten. Dennoch sei Rheinland-Pfalz sehr gut aufgestellt, erklärte Bätzing-Lichtenthäler bei einer Pressekonferenz zur aktuellen Situation der Krankenhäuser am Mittwoch.
1600 Betten stehen zur Verfügung
Zum einen seien die Intensivkapazitäten in den Kliniken deutlich ausgebaut worden – es stünden 1600 Betten zur Verfügung. Außerdem könnten innerhalb von sieben Tagen weitere 433 Intensivbetten plus Personal bereitgestellt werden, sollte dies nötig sein. Dank des eigenen, tagesaktuellen COVID-Registers, das in Rheinland-Pfalz seit Beginn der Pandemie geführt wird, könnte belegt werden, dass auch kleine Kliniken an der Versorgung der Corona-Patienten beteiligt waren und sind.
Dies bestätigte Dr. Anselm Gitt, Studienleiter des COVID-19-Registers Rheinland-Pfalz und Oberarzt im Herzzentrum Ludwigshafen, der Zahlen aus dem Register vorstellte. Aktuell sei zu beobachten, dass die Patienten, die in den Kliniken wegen Corona behandelt würden, rund 20 Jahre jünger seien als in der ersten und zweiten Pandemiewelle.
So kämen Patienten zwischen 30 und 50 Jahren in die Klinik, die dort quasi sofort beatmet werden müssten. Die Heilungsaussichten bei den Jüngeren seien besser, sie würden aber auch länger auf den Intensivstationen verweilen, was wiederum Kapazitäten binde.
„Die stetige Zunahme der SARS-CoV-2-Neuinfektionen und die Dominanz der britischen Virusmutation lässt eine dritte Pandemiewelle mit einer erwarteten Anzahl von stationär behandlungsbedürftigen SARS-CoV-2-Patienten bis Mitte April 2021 auf dem Niveau des Maximums der zweiten Pandemiewelle erwarten“, warnte Gitt.
Register ermöglicht Einschätzung der Kapazitäten
Im Vergleich zu den ersten beiden Wellen, erklärte Professor Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, würden nun auch schwerer Erkrankte auf Normalstationen behandelt. Am Anfang der Pandemie habe man die Erkrankung noch nicht so gut einschätzen können.
Dank des Registers könne man nun sehr gut sehen, wo Kapazitäten fehlen und wo noch welche vorhanden sind. Ausdrücklich lobte Pfeiffer das zu Beginn der Pandemie aufgebaute Netzwerk aller Kliniken in Rheinland-Pfalz. Der Austausch sei enorm wichtig, die Koordination klappe sehr gut. (ato)