Gemeinsame Erklärung

Bayerns Haus- und Kinderärzte fordern Aus für Impfzentren

Bayerns Haus- und Kinderärzte halten die staatlich finanzierten Impfzentren für teuer und entbehrlich.

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Die Impfzentren seien teuer und auf absehbare Zeit nutzlos, so Bayerns Hausärzte. Sie fordern daher gemeinsam mit den bayerischen Kinder- und Jugendärzten ein Ende der staatlich finanzierten Impfzentren. (Archivfoto)

Die Impfzentren seien teuer und auf absehbare Zeit nutzlos, so Bayerns Hausärzte. Sie fordern daher gemeinsam mit den bayerischen Kinder- und Jugendärzten ein Ende der staatlich finanzierten Impfzentren. (Archivfoto)

© Christian Charisius / dpa

München. Der bayerische Hausärzteverband und die bayerischen Kinder- und Jugendärzte fordern ein Ende der staatlich finanzierten Impfzentren. „Diese mit Steuergeldern subventionierte Parallelstruktur muss aufgelöst werden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung beider Verbände.

Die Impfzentren seien nicht nur teuer und aktuell und auf absehbare Zeit nutzlos, sondern ein Angriff auf die etablierte medizinische Versorgung in Stadt und Land, sagen der Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes Dr. Markus Beier und der Landesverbandsvorsitzende des BVKJ Dr. Dominik A. Ewald.

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„Es ist nicht vermittelbar, dass in Zeiten, in der Beitragserhöhungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung beschlossene Sache sind und die Erhöhung des steuerfinanzierten Teils der Gesetzlichen Krankenkassen zur Diskussion steht, weiterhin eine versorgungspolitisch nutzlose und extrem teure Doppelstruktur vorgehalten wird“, heißt es in der Erklärung. Zu Beginn der Pandemie hätten die Impfzentren Sinn gemacht, weshalb die Praxen diese politische Entscheidung unterstützt hätten, aber mittlerweile sei die Lage eine völlig andere. Damals sei ein Ansturm von Impfwilligen zu bewältigen gewesen und der Impfstoff war knapp. Heute sei es genau umgekehrt.

Viele Patienten ließen sich erst nach einer eingehenden ärztlichen Beratung impfen. Dabei spiele das Vertrauen in den Haus- oder Kinderarzt eine große Rolle. Anonyme Impfzentren könnten das nicht leisten.

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In diesem Herbst stünden die Praxen vor der Aufgabe, vor allem vulnerable Patienten vor Corona und Grippe zu schützen. „Unsere Mitglieder und deren Praxisteams sind bestens gewappnet, die jetzt notwendigen Auffrischungsimpfungen, aber auch die wenigen Erstimpfungen, professionell zu leisten“, so die Haus- und Kinderärzte. Es sei an der Zeit, die Finanzierung der Impfzentren nicht über das Jahresende hinaus zu verlängern und die Einrichtungen zu schließen. (chb)

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