Befristete Dauer
Bayern beschließt Maskenpflicht zum Schulanfang
In Bayern startet die Schule mit einem Stufenplan. In den ersten neun Tagen gilt eine Maskenpflicht – außer für Grundschüler. Lehrkräfte können weiter an Corona-Reihentests teilnehmen.
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Verkündeten am Dienstag nach der Kabinettssitzung Details zur Maskenpflicht: Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Staatskanzleichef Florian Herrmann (beide CSU).
© Sven Hoppe / dpa
München. Jetzt ist es amtlich: Einen Tag nach dem bayerischen Schulgipfel verabschiedete das bayerische Kabinett die am Montag bereits angekündigte neuntägige Maskenpflicht für Lehrer und Schüler an weiterführenden Schulen.
Beschlossene Sache ist damit auch der etwas geänderte Stufenplan des Kultusministeriums für einen Schulstart unter Corona-Bedingungen, der sich stark am Infektionsgeschehen vor Ort orientiert. Wie Staatskanzleichef Florian Herrmann am Dienstagmittag bekannt gab, werden in Bayern die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen Corona vorerst bis zum 18. September verlängert.
Regelunterricht bis zur Inzidenzschwelle
Nach dem Stufenplan des Kultusministeriums wird bis zu einer Inzidenz von 35 Infektionen pro 100 .000 Einwohner ein Regelunterricht stattfinden, der lediglich eine Maskenpflicht bis zum Platz im Unterricht vorsieht. Im Unterricht darf die Maske abgenommen werden.
Über einem Wert von 35 muss dann die Maske auch im Unterricht getragen werden. Bei Überschreiten der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Fällen endet der Regelunterricht und die Schüler werden im Wechsel zu Hause und in der Schule unterrichtet. Das wird dann auch für die Grundschüler gelten – die bei den ersten beiden Stufen von der Maskenpflicht ausgeschlossen sind.
Diese Maßnahmen werden bis zu Beginn der bayerischen Herbstferien gelten. Ein ähnliches Konzept sei auch unter Federführung des Sozialministeriums für die Kindergärten und Kindertageseinrichtungen beschlossen worden, sodass auch dort der reguläre Betrieb beginnen könne.
Große Nachfrage nach Reihentestungen der Lehrkräfte
Die aktuelle Version eines Hygieneplans, wie ihn der bayerische Kultusminister Michael Piazzolo (Freie Wähler) am Dienstag präsentierte, empfiehlt zudem den Unterricht in möglichst festen Gruppen, gestaffelte Pausenzeiten sowie regelmäßige Stoßlüftungen vor und nach dem Unterricht.
Auch sollen die Reihentestungen für Lehrkräfte und Verwaltungspersonal der Schulen fortgeführt werden. Wie die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sagte, werde dieses niedrigschwellige Angebot gut angenommen. So hätten sich bereits 50 Prozent der Lehrer dafür angemeldet.
4087 von 319.459 Tests waren positiv
Auch allgemein sei die Nachfrage nach Tests weiterhin groß, so Huml. Bisher seien im Freistaat 319 .459 Testungen vorgenommen worden. 4087 Personen seien dabei positiv getestet worden. Von Montag auf Dienstag seien 311 neue Corona-Fälle nachgewiesen worden. Die meisten Neuinfektionen seien auf Reiserückkehrer und private Feiern zurückzuführen.
Auf Nachfrage äußerte sich Huml auch zum Stand der Dinge bei der Übermittlung der Testdaten. Durch stärkeres Reporting und Controlling laufe der Betrieb der Teststationen jetzt besser.
Dass jedoch jeder Getestete sein Ergebnis tatsächlich binnen der als Ziel anvisierten 48 Stundenfrist erhalten werde, kann sie jedoch immer noch nicht versichern. „Ich habe die Rückmeldung bekommen, dass das nicht immer klappt“, so die Ministerin. Als Gründe nannte sie Probleme mit der Plattform, aber auch dem Mailsystem. Fallweise sei die Mail des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit dem Testergebnis im Spamfilter des Adressaten gelandet.