Corona-Impfungen
Bayern boostert schon nach fünf Monaten gegen SARS-CoV-2
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek ruft die Bevölkerung gemeinsam mit der Ärzteschaft im Freistaat zur Auffrischungsimpfung auf – auf Wunsch auch schon früher als aktuell empfohlen.
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Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will schnelle Auffrischimpfungen ermöglichen.
© Sven Hoppe/dpa
München. Impfzentren und Ärzte in Bayern sollen die Booster-Impfung nun früher anbieten. „Wir beobachten derzeit, dass der Schutz vor einer Ansteckung nach fünf Monaten langsam nachlässt. Durch Auffrischungsimpfungen können wir den Impfschutz aber entscheidend verstärken. Wir ermöglichen die dritte Impfung daher für alle Bürgerinnen und Bürger – und das schon fünf Monate nach der letzten Impfung gegen COVID-19“, gab Gesundheitsminister Klaus Holetschek jetzt bekannt.
Appell: Bund muss Rechtsrahmen anpassen
Er forderte den Bund auf, den Rechtsrahmen umgehend anzupassen. Zudem sagte Holetschek der Ärzteschaft zu, dass der Freistaat Bayern bestehende Haftungsrisiken eigenständig absichere. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB), der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV), die Allianz Fachärztlicher Berufsverbände (AFB) Bayerns und die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) unterstützen den Vorstoß des Freistaats.
Seit Mitte August werden in den bayerischen Impfzentren und bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten für bestimmte Personengruppen Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Seit Anfang November können zudem alle Bürgerinnen und Bürgern Auffrischungsimpfungen in Anspruch nehmen.
Aktuell sind in Bayern 67,5 Prozent erst-, 65,7 Prozent zweit- und 5,2 Prozent drittgeimpft. Die Impfzahlen in den bayerischen Praxen hätten in den letzten Tagen merklich angezogen und lägen wieder auf dem Niveau des Frühsommers. Pro Tag würden in Bayerns Praxen aktuell rund 20 .000 bis 25 .000 Booster-Impfungen durchgeführt. Durch kürzere Bestellfristen für den Impfstoff werde sich diese Zahl noch deutlich erhöhen, informierte KVB-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Krombholz.
Zunächst Vulnerable boostern
„Sofern genügend Impfstoff in den Praxen verfügbar ist, müssen in der aktuell äußerst dramatischen Situation zunächst Angehörige vulnerabler Gruppen geboostert werden“, betonte BHÄV-Landesvorsitzender Dr. Markus Beier. Auch allen anderen Bürgern müsste schon nach fünf Monaten eine Auffrischimpfung gegen Corona angeboten werden können.
Der Hausärzteverband begrüße daher die beschlossene rechtliche Absicherung. Auch die bayerische Fachärzteschaft unterstützt laut Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA), alle Anstrengungen, um die Auffrischimpfungen so schnell wie möglich vorzunehmen. (mic)