„Kleine Anfrage“ zur Rheuma-Versorgung
CDU fordert: Brandenburg braucht mehr Rheumatologen
In Brandenburg gibt es laut Gesundheitsministerium ausreichend Rheumatologen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion und Orthopäde Michael Schierack berichtet von anderen Erfahrungen.
Veröffentlicht:Potsdam. Eine bessere Versorgung des Landes Brandenburg mit niedergelassenen Rheumatologen hat der gesundheitspolitische Sprecher der Brandenburger CDU, Professor Michael Schierack, gefordert.
„Die Wartezeiten bei Rheumatologen sind lang, neue Patienten werden kaum noch angenommen“, sagte der Landtagsabgeordnete, der als niedergelassener Orthopäde in Cottbus praktiziert und eine Honorarprofessur an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg innehat.
Zusammen mit seiner Fraktionskollegin, der Lübbenauer Abgeordneten Roswitha Schier, hatte sich Schierack beim Potsdamer Gesundheitsministerium mit einer „Kleinen Anfrage“ nach der Zahl der Rheumatologen und der Häufigkeit entsprechender Erkrankungen im Land erkundigt.
32 niedergelassene Rheumatologen in Brandenburg
Das Ministerium ging unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rheuma-Liga davon aus, dass 0,5 bis 0,8 Prozent der Bevölkerung an einer rheumatoiden Arthritis litten. Rund 1.500 Kinder und Jugendliche in Brandenburg entwickelten demnach pro Jahr eine „juvenile ideopathische Arthritis“.
Für ihre Behandlung gebe es in Brandenburg demnach 32 niedergelassene Rheumatologen, die sich 28 Versorgungsaufträge teilten. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg sei zudem die Maximalquote für Rheumatologen in fast allen Versorgungsbereichen erreicht.
„Wenn man die Antwort des Ministeriums liest, ist – wie immer - alles in Ordnung“, sagte Schierack der Ärzte Zeitung. Seine persönliche Einschätzung sei aber, dass der tatsächliche Bedarf an Rheumatologen sehr viel höher sei. „Als Facharzt für Orthopädie erlebe ich es selbst, dass es Monate dauern kann, wenn ich einen Patienten zu einem Rheumatologen überweise.“ (lass)