Corona-Prävention
Comirnaty®-Engpass im Saarland größer als erwartet
Böse Überraschung und zugleich ein déjà-vu bei den saarländischen Corona-Impfpraxen: In der kommenden Woche werden noch weniger BioNTech/Pfizer-Dosen geliefert als befürchtet.
Veröffentlicht:Saarbrücken. Eine seriöse Terminplanung für das Impfen in Praxen rückt auch im Saarland in immer weitere Ferne. Kurz vor dem Wochenende wurden die dortigen Ärzte informiert, dass die von ihnen aktuell bestellten Comirnaty®-Dosen nicht zur Verfügung stünden. Nach KV-Informationen werde die Menge um etwa die Hälfte gekürzt. Damit erhalten viele Praxen nicht einmal die 30 Dosen, die vom Bundesgesundheitsministerium vor knapp zwei Wochen in Aussicht gestellt wurden. Schon diese kurzfristige ministerielle Ankündigung hatte zu einem bundesweiten Proteststurm geführt, wobei vor allem die Kommunikationspolitik des BMG heftig kritisiert wurde.
Auch dieses Mal kam die schlechte Nachricht völlig überraschend. Die Gründe waren am Freitag selbst der KV noch unbekannt. Vermutet wird eine übergroße Nachfrage. „Die Lieferlage ist in Bezug auf Comirnaty desaströs“ – so die erste Reaktion des Chefs des Saarländischen Hausärzteverbands, Dr. Michael Kulas.
Saarlands Impfquote auf Platz 2
Dabei können sich die Impf-Erfolge der niedergelassenen Ärzte im Saarland sehen lassen. Das Bundesland liegt in der Gesamtimpfquote hinter Bremen weiterhin auf Platz zwei und auch beim Boostern mit in der Spitzengruppe. Ab Montag kommen wieder drei Impfzentren hinzu. Während in einem nur Moderna zum Einsatz kommen soll, werden die anderen beiden auch mit BioNTech arbeiten.
Das Gesundheitsministerium hat im Vorfeld entschieden, dass jeder Interessent mit der seit Freitag möglichen Terminvereinbarung zugleich einwilligt, dass er auf eine Wahlmöglichkeit hinsichtlich des Impfstoffs verzichtet. Nach den neuerlichen Lieferkürzungen werden es die Praxen vermutlich genauso handhaben müssen, wenn sie lange Diskussionen vermeiden wollen. (kud)