COVID-19

Corona: Impf-Modellprojekt in Brandenburger Hausarztpraxen startet diese Woche

Bis Ende des Monats soll in 50 Praxen im Osten Deutschlands gegen SARS-CoV-2 geimpft werden. Wer aber nur nach Brandenburg fährt, um sich impfen zu lassen, schaut in die Röhre.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:
Am Mittwoch sollen in Brandenburger Hausarztpraxen die ersten Patienten gegen COVID-19 geimpft werden.

Am Mittwoch sollen in Brandenburger Hausarztpraxen die ersten Patienten gegen COVID-19 geimpft werden.

© Drazen - stock.adobe.com

Potsdam. In Brandenburg startet am Mittwoch ein Modellprojekt zum Impfen in Hausarztpraxen. Zunächst vier Praxen in Wittenberge, Pritzwalk, Senftenberg und Bad Belzig können künftig ihre Patienten gegen das Coronavirus impfen.

Bis Ende März soll die Zahl der an dem Projekt teilnehmenden Hausarztpraxen auf 50 hochgefahren werden. Wie der stellvertretende Vorsitzende der KV Brandenburg, Holger Rostek, am Montag vor Journalisten sagte, sollen neben dem Impfstoff von AstraZeneca auch die bislang nur in Impfzentren verimpften mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna im Rahmen des Modellprojekts zum Einsatz kommen.

Wie der Sprecher der KV, Christian Wehry, betonte, handele es sich beim Impfen in den Hausarztpraxen zunächst um ein Modellprojekt. „Die Praxen sind keine Impfstellen oder Impfzentren“, stellte er klar. Lediglich Patienten, die ohnehin in den Praxen in Behandlung seien, würden dort geimpft: Sie würden von den Praxen an Hand der vorliegenden Patientendaten als impfberechtigt identifiziert und anschließend kontaktiert.

„Ganz normale Hausarztpraxen“

„Die Praxen sind ganz normale Hausarztpraxen“, betonte Wehry. „Sie sollen jetzt nicht überrannt werden, nur weil sie am Modellprojekt teilnehmen.“ „Wir wollen zeigen, dass AstraZeneca und Moderna dort verimpft werden können“, sagte Rostek. „Nicht jeder, der geimpft werden will, kann dort jetzt hinrennen.“

Ziel des Modellprojekts bleibt es aber, dass mittelfristig möglichst viele Arztpraxen mit den Impfungen beginnen. „Wir setzen darauf, dass die niedergelassenen Ärzte in vollem Umfang an den Start gebracht werden“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Ab der kommenden Woche stehen in Brandenburg 60.000 Impftermine pro Woche zur Verfügung. Ab April plant das Land derzeit mit 440.000 Impfungen pro Monat, ab Mai mit 520.000. Am 21. September, „dem festgesetzten Ende des Sommers“, sollen alle 3,5 Millionen Brandenburger geimpft sein.

Wie Rostek betonte, seien die Buchungen für AstraZeneca-Termine über das Termintool der KV mittlerweile „sehr ermutigend“. Ab der kommenden Woche würden deswegen auch die Öffnungszeiten der Impfzentren erweitert: Dort könne man sich dann von 16 bis 20 Uhr impfen lassen, zudem sollen die Impfzentren dann auch am Wochenende arbeiten.

Mobile Impfteams in teilstationären Einrichtungen unterwegs

Hubertus Diemer, der als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes das mobile Impfen koordiniert, kündigte an, dass sich die mobilen Impfteams des DRK ab der kommenden Woche um die von ambulanten Pflegediensten betriebenen teilstationären Einrichtungen, also etwa Pflege-WGs, kümmern würden. Da dort nur eine sehr kleine Zahl von Bewohnern lebe, sei es zur Ausnutzung des Impfstoffs wichtig, dass sich auch ambulant betreute Pflegebedürftige in solchen Einrichtungen zur Impfung einfänden.

Ebenfalls am Montag wurde die Antwort des Potsdamer Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Marlen Block und Ronny Kretschmer (beide Linke) bekannt, dass es in Brandenburg bislang keine Strafverfahren gegen Ärzte wegen falsch ausgestellter Atteste in Bezug auf die Maskenpflicht gegen Corona gebe.

Bei Kontrollen seien bislang zwölf Atteste festgestellt worden, die nicht den Ansprüchen der Brandenburger Eindämmungsverordnung genügten.

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