Deutschland

Ein Drittel aller COVID-19-Todesfälle in Heimen

In den vergangenen Wochen gab es besonders viele COVID-19-Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Todesfälle wider.

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:
Laut RKI-Bericht sind 20 Personen, die in Pflegeeinrichtungen tätig waren, an COVID-19 gestorben.

Laut RKI-Bericht sind 20 Personen, die in Pflegeeinrichtungen tätig waren, an COVID-19 gestorben.

© Tom Weller / dpa / picture alliance

Berlin. Von den 4879 gemeldeten (Stand 22.04.) Menschen, die an COVID-19 gestorben sind, wurden 1599 in Pflegeheimen betreut. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Institut (RKI) hervor.

Damit betrifft rund ein Drittel aller Todesfälle, die mit einer SARS-CoV-2-Infektion in Verbindung stehen, Menschen, die in Pflegeeinrichtungen betreut wurden. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Bei der Zahl der Infizierten findet sich dementsprechend auch ein hoher Anteil von Menschen, die in solchen Einrichtungen betreut werden. Dabei stünden die hohen Fallzahlen bei Betreuten und Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen im Einklang mit den diesbezüglich berichteten Ausbrüchen der letzten Wochen, merkt das RKI dazu an.

Weiterhin Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen

„COVID-19-bedingte Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern werden weiterhin berichtet. In einigen dieser Ausbrüche ist die Zahl der Verstorbenen vergleichsweise hoch“, heißt es in dem Bericht. Das RKI hatte immer wieder über Ausbruchsgeschehen in Heimen berichtet und auf das höhere Infektions- und Sterberisiko von zu Pflegenden hingewiesen.

Nicht nur zu Pflegende, auch Pflegende selbst sind dabei einem höheren Risiko ausgesetzt: Laut RKI-Bericht sind 20 Personen, die in Pflegeeinrichtungen tätig waren, an COVID-19 gestorben. Unter Personal in medizinischen Einrichtungen seien 18 Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung aufgetreten.

„Da Angaben zur Tätigkeit bei mehr als 40 Prozent der Fälle noch fehlen, liegt der Anteil der Fälle mit einer Tätigkeit in medizinischen Einrichtungen möglicherweise auch höher“, betont das RKI.

Geringe Fallzahl in Schulen und Gaststätten

Sowohl bei Betreuten als auch bei Personen, die in Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Schulen, Kitas und Heimen arbeiten, sei die Fallzahl gering: „Die niedrigen Zahlen bei Betreuten als auch Tätigen in Gemeinschaftseinrichtungen reflektieren, dass sowohl Kinder bisher nicht so stark betroffen sind, als auch die Schulschließungen der letzten Wochen“, so das RKI.

Für vier der in Gemeinschaftseinrichtungen Tätigen und keinen der dort betreuten Minderjährigen sei angegeben worden, dass sie gestorben sind.

Noch geringer sind die Zahlen bisher bei Personen, die in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung tätig sind. Hier wurden drei Todesfälle berichtet.

Lesen sie auch
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Prophylaxeverfahren

Nasenstimulation lindert möglicherweise chronische Migräne

Lesetipps
Silke Teufel steht in der Arztpraxis, in der sie arbeitet.

© Ines Rudel

Modell mit Zukunft

Verstärkung fürs Ärzte-Team: Als Physician Assistant in der Hausarztpraxis

Dr. Heike Schroth

© Rico THUMSER

Porträt

Kindheitstraum Augenärztin: Grund dafür war der Uropa