Deutschland
Ein Drittel aller COVID-19-Todesfälle in Heimen
In den vergangenen Wochen gab es besonders viele COVID-19-Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Todesfälle wider.
Veröffentlicht:Berlin. Von den 4879 gemeldeten (Stand 22.04.) Menschen, die an COVID-19 gestorben sind, wurden 1599 in Pflegeheimen betreut. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Institut (RKI) hervor.
Damit betrifft rund ein Drittel aller Todesfälle, die mit einer SARS-CoV-2-Infektion in Verbindung stehen, Menschen, die in Pflegeeinrichtungen betreut wurden. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Bei der Zahl der Infizierten findet sich dementsprechend auch ein hoher Anteil von Menschen, die in solchen Einrichtungen betreut werden. Dabei stünden die hohen Fallzahlen bei Betreuten und Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen im Einklang mit den diesbezüglich berichteten Ausbrüchen der letzten Wochen, merkt das RKI dazu an.
Weiterhin Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen
„COVID-19-bedingte Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern werden weiterhin berichtet. In einigen dieser Ausbrüche ist die Zahl der Verstorbenen vergleichsweise hoch“, heißt es in dem Bericht. Das RKI hatte immer wieder über Ausbruchsgeschehen in Heimen berichtet und auf das höhere Infektions- und Sterberisiko von zu Pflegenden hingewiesen.
Nicht nur zu Pflegende, auch Pflegende selbst sind dabei einem höheren Risiko ausgesetzt: Laut RKI-Bericht sind 20 Personen, die in Pflegeeinrichtungen tätig waren, an COVID-19 gestorben. Unter Personal in medizinischen Einrichtungen seien 18 Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung aufgetreten.
„Da Angaben zur Tätigkeit bei mehr als 40 Prozent der Fälle noch fehlen, liegt der Anteil der Fälle mit einer Tätigkeit in medizinischen Einrichtungen möglicherweise auch höher“, betont das RKI.
Geringe Fallzahl in Schulen und Gaststätten
Sowohl bei Betreuten als auch bei Personen, die in Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Schulen, Kitas und Heimen arbeiten, sei die Fallzahl gering: „Die niedrigen Zahlen bei Betreuten als auch Tätigen in Gemeinschaftseinrichtungen reflektieren, dass sowohl Kinder bisher nicht so stark betroffen sind, als auch die Schulschließungen der letzten Wochen“, so das RKI.
Für vier der in Gemeinschaftseinrichtungen Tätigen und keinen der dort betreuten Minderjährigen sei angegeben worden, dass sie gestorben sind.
Noch geringer sind die Zahlen bisher bei Personen, die in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung tätig sind. Hier wurden drei Todesfälle berichtet.