Appell

Katastrophenschutz: Hartmannbund Sachsen fordert mehr Krisenfestigkeit

Die Bundesrepublik soll sich bei Klimakatastrophen und Terror besser aufstellen, so der Landesverbands des Hartmannbunds Sachsen. Dies umfasse planerische und personelle Aspekte.

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Ein umgestürzter Baum

Umgestürzte Bäume kommen bei Wetterkatastrophen häufig vor.

© Horst Ossinger / dpa / picture-alliance

Leipzig. Der Landesverband Sachsen des Hartmannbundes fordert die Bundes- und die Landesregierungen auf, umgehend für die Krisenfestigkeit der Bundesrepublik und der Bundesländer bei der Verteidigungsfähigkeit, dem Umgang mit Naturkatastrophen und den Folgen von Terror zu sorgen. „Vor dem Hintergrund von Terrorismus und hybrider Kriegsführung bei gleichzeitig beschränkten militärischen Fähigkeiten sind angemessene Vorbereitungen zur Bewältigung möglicher Sonderlagen zu treffen“, sagte der Vorsitzende des Sächsischen Hartmannbundes, Dr. Thomas Lipp, am Donnerstag.

Dies betreffe planerische, organisatorische, personelle und materielle Aspekte, wozu regelmäßige Übungen gehörten. „Auch eine ausreichende Finanzierung aller zur Bewältigung von Sonderlagen relevanten Regel-Versorgungsbereiche ist zwingend sicherzustellen und in den Haushalten einzuplanen“, fügte Lipp an.

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Gesundheitswesen fehlt Resilienz

Die Zeit dränge, denn das deutsche Gesundheitswesen und die Gesellschaft allgemein besäßen bisher keine ausreichende Resilienz für solche Sonderlagen. „Nicht zuletzt die Coronapandemie brachte unser Gesundheitssystem an den Rand der Belastung und offenbarte schonungslos massive Defizite der personellen Durchhaltefähigkeit, der situationsgerechten agilen Führung und Leistungssteuerung sowie der materiellen Versorgung, äußerte Lipp. „Diese Defizite zeigen sich in der Notfall- ebenso wie in der Regelversorgung – und Abhilfe ist bis heute nicht geschaffen.“

Lipp verlangte, dass alle Bevölkerungsgruppen in die Zivilverteidigung einbezogen werden müssten. „Wir müssen auf breitester Ebene die Bevölkerung mit den Grundlagen von Verhalten in Krisensituationen trainieren – krisenhafte Situationen wie ein Massenanfall an Verletzten können nicht nur den etablierten Strukturen des Gesundheitswesens und Zivilschutzes überlassen werden“, schätzte Lipp ein.

Erste-Hilfe-Ausbildung stärken

Dazu gehörten das Verhalten im Katastrophenfall sowie grundlegende Kenntnis der Befehls- und Verantwortungsstrukturen im Ernstfall.

„Dabei kann man sich inhaltlich wie organisatorisch an bewährten und zielführenden Abläufen und Strukturen wie etwa Übungen der Bundeswehr, der NATO oder auch der Zivilverteidigungsübungen in Israel oder der DDR orientieren.“ Ein geeigneter Ansatz könne die bereits bestehende, vom Bund geförderte Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe mit Selbstschutzinhalten sein, die konsequenter angewandt werden solle. (sve)

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