Corona-Impfung

Hessische Corona-Impfzentren nur noch bis September offen

In Hessen sollen die Corona-Impfungen komplett in die Regelversorgung überführt werden. Die Opposition hält dies jedoch für falsch und warnt vor Unwägbarkeiten.

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Opel-Mitarbeiter warten am Mittwoch, dem ersten Tag der Betriebsimpfungen gegen das Coronavirus auf dem Werksgelände des Autoherstellers in Rüsselsheim, im Ruhebereich des dortigen Impfzentrums. Bald sollen in Hessen nur noch Niedergelassene und Betriebsärzte impfen.

Opel-Mitarbeiter warten am Mittwoch, dem ersten Tag der Betriebsimpfungen gegen das Coronavirus auf dem Werksgelände des Autoherstellers in Rüsselsheim, im Ruhebereich des dortigen Impfzentrums. Bald sollen in Hessen nur noch Niedergelassene und Betriebsärzte impfen.

© Sebastian Gollnow/dpa

Wiesbaden. Spätestens im vierten Quartal dieses Jahres will die schwarz-grüne Landesregierung die Corona-Schutzimpfungen nur noch in Arztpraxen und durch Betriebsärzte vornehmen lassen. Die 28 hessischen Impfzentren sollen laut Beschluss des Corona-Kabinetts maximal bis zum 30. September betrieben werden, teilten Innenminister Peter Beuth (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Dienstag mit.

Schon jetzt gehe der überwiegende Teil der Impfstoffe in die Regelversorgung der Haus- und Betriebsärzte. Für die Impfzentren erhalte das Land derzeit durchschnittlich rund 180.000 Impfdosen pro Woche.

Fast zwei Millionen Menschen sollen in Kürze mindestens einmal in den Zentren geimpft worden sein. Rund 486.000 dort Registrierte haben demnach aufgrund der nach wie vor nicht ausreichenden Menge an Impfstoff noch kein Terminangebot erhalten. Dies werde voraussichtlich bis Ende Juni geschehen. Jeder, der seine Erstimpfung in einem Impfzentrum bekommen habe, solle auch noch seine Zweitimpfung dort erhalten.
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„Corona-Politik nach Kassenlage“

Heftige Kritik kam von der Opposition. Der Hinweis von Beuth und Klose, bis Ende des dritten Quartals sei eine Finanzierung der Zentren durch den Bund und die Länder – jeweils zur Hälfte – sichergestellt, veranlasste die SPD zu dem Vorwurf, die Landesregierung betreibe „Corona-Politik nach Kassenlage“.

Deren gesundheitspolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer wies auf die Unwägbarkeiten auf dem Weg zu einem umfassenden Impfschutz der Bevölkerung hin: „Niemand kann sicher sagen, dass die Hausärztinnen und Hausärzte im Oktober keine Entlastung durch die Zentren mehr brauchen.“

Christiane Böhm von der Linken-Fraktion warnte ebenfalls, niemand könne abschätzen, wie sich die Pandemie entwickele, ob im Herbst eine dritte Auffrischungsimpfung notwendig werde oder sich impfresistente Varianten bildeten. Dann seien Niedergelassene und Betriebsärzte alleine gelassen.

KV sichert fließenden Übergang zu

Die Kassenärztliche Vereinigung sicherte am Donnerstag zu, eine gute Überleitung in die Regelversorgung der hessischen Haus- und Facharztpraxen gewährleisten zu wollen. „Wir sind überzeugt davon, dass es uns gemeinsam mit dem Sozialministerium und unseren Mitgliedern gelingen wird, für einen guten und fließenden Übergang der Strukturen zu sorgen“, sagten die Vorstandsvorsitzenden Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke. Ein erster Austausch dazu habe bereits stattgefunden.

Seit Beginn der Impfungen in den Praxen Anfang April seien dort mehr als 1,2 Millionen Impfungen durchgeführt worden. (bar)

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