Neue Einrichtung geplant

Klinikum Bremen Mitte plant Gewaltschutzambulanz

Veröffentlicht:

Bremen. Das Land Bremen wird am Klinikum Bremen Mitte (KBM) eine Gewaltschutzambulanz für die erwachsenen Opfer von häuslicher und sexualisierter Gewalt einrichten. Das hat die Gesundheitsdeputation beschlossen. Dieses Gremium in Bremen besteht aus Vertretern der Bürgerschaft und des Senats.

Das KBM biete sich an für die neue Einrichtung, weil neben der breiten medizinischen Expertise auch die Gerichtsmedizin am Klinikum angesiedelt ist. So könne den Betroffenen auch „eine klinische rechtsmedizinische Untersuchung nahegelegt werden, mit dem Ziel, forensische Aspekte der Untersuchung für eine gerichtsfeste Erhebung und Aufbewahrung von Informationen und Spurenmaterial für eine mögliche Strafverfolgung vorzuhalten“, erklärt das Bremer Gesundheitsressort.

Kooperation mit Kinderschutzambulanz

Neben der Patientenversorgung soll die Stelle auch informieren und Fortbildungsangebote für Polizisten, Haus- und Fachärzte sowie für Klinik- und Empfangspersonal anbieten. Zudem müssen die vertraglich eingebundenen Akteure werden Schulungen und Fortbildungen zum Thema absolvieren.

Die neue Stelle soll im Verbund mit der bereits bestehenden Kinderschutzambulanz am KBM arbeiten.

„Hier soll die Notfallversorgung von Betroffenen häuslicher und sexualisierter Gewalt optimiert und konzeptionell weiterentwickelt werden inklusive vertraulicher Spurensicherung. Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Projekt nun endlich im Rahmen Landesaktionsplans Istanbul-Konvention umsetzen können“, sagte Claudia Bernhard (Linke), Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

Deutschland hat Istanbul-Konvention ratifiziert

In Deutschland erfahren im Laufe ihres Lebens etwa 35 bis 40 Prozent aller Frauen körperliche oder sexualisierte Gewalt. Die Hälfte bis zwei Drittel dieser Frauen wird bei der Gewalttat körperlich so schwer verletzt, dass eine Akutversorgung notwendig wird.

2015 trat die Istanbul-Konvention des Europarates in Kraft. „Zweck dieses Übereinkommens ist es, Frauen vor allen Formen der Gewalt zu schützen und Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu verhüten, zu verfolgen und zu beseitigen“, heißt es in der Konvention. Bis heute haben 46 europäische Staaten diese Grundsätze unterschrieben. 34 von ihnen haben sie ratifiziert, also als rechtsgültig anerkannt, darunter Deutschland im Jahr 2017. (cben)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken