Tarifauseinandersetzung
Marburger Bund Hessen ruft Ärzte im Medizinischen Dienst zum Streik auf
Mit Arbeitsniederlegungen soll in Hessen Bewegung in die stockenden Tarifverhandlungen zwischen der Ärztegewerkschaft und den Medizinischen Diensten der Länder und des Bundes kommen.
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Der Marburger Bund ruft seine im Medizinischen Dienst tätigen Mitglieder für Dienstag zu Arbeitsniederlegungen auf.
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Frankfurt/Main. In Hessen stehen in den Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund (MB) und dem Medizinischen Dienst (MD) die Zeichen auf Streik. Der Landesverband der Ärztegewerkschaft ruft seine Mitglieder für Dienstag (25. April) zu Arbeitsniederlegungen auf.
Derlei Aufrufe gibt es auch in anderen Bundesländern. In Hannover beginnt um 12 Uhr eine zentrale Kundgebung, die streikenden MD-Ärztinnen und -Ärzte aus Hessen treffen sich zu gleicher Zeit in Oberursel im Taunus in der dortigen Stadthalle, wie der Landesverband am Montag mitteilte. Von den deutschlandweit rund 2.400 Ärztinnen und Ärzten im MD arbeiten etwa 200 in Hessen.
Vier erfolglose Verhandlungsrunden
In den bisherigen vier Verhandlungsrunden seit September hat es noch keine Einigung gegeben: Der Marburger Bund fordert rückwirkend ab 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung um 9,5 Prozent.
Die Arbeitgeberseite halte jedoch an ihrem Angebot aus dem November fest, so der MB: Ein Gehaltsplus von 3,4 Prozent ab 1. Juli 2022 und eine weitere Steigerung von 2,6 Prozent ab dem 1. Juli 2023 mit einer Laufzeit von 21 Monaten. Dazu eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung in Höhe von 2.000 Euro als Inflationsausgleich.
Der MB-Landesvorsitzende Dr. Christian Schwark bezeichnet das Angebot als unzureichend. „Das ist ein Spiel mit der Feuer, denn durch zunehmend unattraktive Arbeitsbedingungen beim Medizinischen Dienst droht das gleiche Schicksal wie bei den Gesundheitsämtern, nämlich chronischer Ärztemangel“, warnt der Frankfurter Neurologe. (bar)