Corona-Testungen
Mecklenburg-Vorpommern schickt mobile Test-Teams in Pflegeheime
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern will Alten- und Pflegeheime bei der Testung von Personal und Besuchern auf SARS-CoV-2 entlasten. Bis Ende Februar sollen bis zu 30 Teams unterwegs sein.
Veröffentlicht:![Mecklenburg-Vorpommern schickt mobile Test-Teams in Pflegeheime Für die Corona-Testung von Pflegeheimbewohnern können die Einrichtungen die mobilen Test-Teams anfordern.](/Bilder/Fuer-die-Corona-Testung-von-Pflegeheimbewohnern-koennen-193243.jpg)
Für die Corona-Testung von Pflegeheimbewohnern können Einrichtungen die mobilen Test-Teams anfordern. (Symbolbild)
© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Schwerin. Personal und Besucher in Alten- und Pflegeheimen müssen kontinuierlich getestet werden, um Infektionen in den Einrichtungen zu vermeiden – eine enorme Zusatzbelastung für die Heime. Um diese Belastung zu verringern, setzt Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland auf mobile Test-Teams. Eine zentrale Koordinierungsstelle und neun Teams haben ihre Arbeit in dieser Woche aufgenommen.
Die Teams bestehen aus jeweils zwei geschulten ehren- oder hauptamtlichen Mitarbeitern anerkannter Hilfsorganisationen mit entsprechenden Erfahrungen. Sie werden regional jeweils dort eingesetzt, wo sie von den Einrichtungen angefordert werden – auf Wunsch auch mehrmals täglich.
Land trägt Kosten für Koordinierungsstelle
Die Johanniter-Unfall Hilfe (JUH) organisiert die Einsatzteams und Einsatzzeiten und dokumentiert die PoC-Antigen-Tests sowie deren Ergebnisse. Räume, Testmaterial und Schutzausrüstung stellen die anfordernden Einrichtungen. Die Kosten für die Koordinierungsstelle trägt das Land. Die Zahl der mobilen Einheiten soll noch in diesem Monat voraussichtlich auf rund 30 steigen.
Wie eine JUH-Sprecherin versicherte, könnten bei entsprechender Nachfrage weitere Teams zusammengestellt werden. Die Rekrutierung der Freiwilligen erfolgt über Aufrufe der Hilfsorganisationen in deren eigenen Reihen. Die Einrichtungsträger verbinden mit den mobilen Einheiten vor allem die Hoffnung auf eine Entlastung ihrer Mitarbeiter.
„Damit können sie ihre noch vorhandene Energie ganz auf die Pflege und Betreuung der Menschen fokussieren, die ihnen anvertraut sind“, sagte Henrike Regenstein, Vorstand im Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern.
Auf einen Blick
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Angespannte Personallage
Die Personalsituation in den Einrichtungen ist durch die Pandemie angespannt und hat sich durch Erkrankungen und Quarantäne verschärft. Landesweit gibt es 256 vollstationäre Pflegeeinrichtungen, von denen derzeit 42 Infektionen verzeichnen. Rund 1500 Mitarbeiter oder Bewohner haben sich infiziert.
Rund ein Drittel der Infektionen im Nordosten steht im Zusammenhang mit Alten- und Pflegeheimen. Nach Angaben von Landessozialministerin Stefanie Drese (SPD) ist Mecklenburg-Vorpommern das erste Bundesland, das auf mobile Test-Teams in den Pflegeeinrichtungen setzt.
Schon vor den mobilen Test-Teams haben Bundeswehrsoldaten ihre Unterstützung für die Heime aufgenommen. Nach Auskunft des Sozialministeriums sind derzeit rund 200 Soldaten in den Heimen, sie testen ebenfalls. Das Ministerium geht davon aus, dass diese Unterstützung parallel zum neuen Angebot bestehen bleibt. (di)