Lob
NRW-Landesregierung: Beteiligung von Kammern an Klinikplanung erfolgreich
Bei einer Festveranstaltung zum 75-jährigen Jubiläum der Ärztekammer Westfalen-Lippe würdigt die Landesregierung das politische Engagement der Ärzte.
Veröffentlicht:Münster. Nach Einschätzung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums hat sich in dem Bundesland die Einbeziehung der beiden Ärztekammern als unmittelbar Beteiligte an der Krankenhausplanung bewährt.
„Es war ein Schritt in die richtige Richtung, der die Krankenhausplanung vorangebracht hat“, sagte der Leitende Ministerialrat Professor Frank Stollmann bei einer Festveranstaltung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) in Münster.
Gegen die aktive Rolle der Kammern habe es im Ministerium durchaus Vorbehalte gegeben, berichtete Stollmann. Aber es habe sich gezeigt, dass bei einer Reihe von Aspekten die Mitarbeit und die fachlichen Impulse der ärztlichen Körperschaften mehr bringen als eine bloße Zuschauerrolle.
Selbstverwaltung hat sich bewährt
Die ÄKWL habe sich in den vergangenen Jahren in eine Reihe wichtiger gesundheitspolitischer Projekte eingebracht, lobte Stollmann. Er nannte die Fachsprachenprüfungen für ausländische Ärztinnen und Ärzte, die Unterstützung bei der Umsetzung der Landarztquote oder den Aufbau eines Freiwilligen-Registers für die Bekämpfung der Corona-Pandemie. „Die Beispiele zeigen, dass sich das Prinzip der Selbstverwaltung auf vorbildliche Weise bewährt hat“, sagte er.
Das Prinzip der Selbstverwaltung habe sich als Gestaltungskraft erwiesen, mit der sich sowohl die Belange der Ärzteschaft als auch die der Patientinnen und Patienten am wirkungsvollsten vertreten ließen, betonte auch ÄKWL-Präsident Dr. Johannes Albert Gehle. „Unsere Arbeit ist, das sollten wir stets herausstellen, am Gemeinwohl orientiert.“
Selbstverwaltung ist für Gehle kein Selbstzweck, sondern Auftrag und Verpflichtung. Ärztinnen und Ärzte gestalteten das Gesundheitswesen aktiv mit, sagte er. Das gehe aber nur mit Menschen, die bereit seien, sich ehrenamtlich – in ihrer Freizeit – in den Dienst der Selbstverwaltung zu stellen. „Das war vor 75 Jahren so und ist heute nicht anders.“
Geschäftsführung auf zwei Köpfe verteilt
Gefeiert wurden in Münster sowohl das 75-jährige Bestehen der ÄKWL als auch die Verabschiedung von Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Schwarzenau. Er geht nach 27 Jahren bei der Kammer in den Ruhestand.
Die Kammer wird künftig von einer gleichberechtigten Geschäftsführung geleitet: dem ärztlichen Geschäftsführer Dr. Markus Wenning und dem Anfang April neu ins Haus gekommenen kaufmännischen Geschäftsführer Mark Friedrich. (iss)