Corona-Schutz von Jugendlichen

STIKO-Chef: Aktionismus in Impfdebatte nicht hilfreich

Veröffentlicht:
Thomas Mertens appelliert, die Impfbereitschaft in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen zu erhöhen.

Thomas Mertens appelliert, die Impfbereitschaft in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen zu erhöhen.

© Kay Nietfeld / dpa / picture alliance (Archivbild)

Augsburg. Der Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat der Politik Aktionismus in der Impfdebatte vorgeworfen. „Der Aktionismus in der Politik trägt sicher nicht zur Beruhigung der Menschen bei“, sagte Mertens der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). „Ich weiß gar nicht genau, warum das so gemacht wird. Für die Wahrnehmung in der Bevölkerung wäre es besser, wenn die Dinge etwas ruhiger und überlegter angegangen würden“, sagte Mertens zu der Diskussion um die Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Er fühle sich durch die politische Debatte aber nicht unter Druck.

Um den Schulunterricht nach den Sommerferien mache er sich nicht die allergrößten Sorgen, sagte der Ulmer Virologe. „Viele Berechnungen zeigen ja, dass der Unterricht an den Schulen gut zu händeln wäre, wenn man die bekannten Maßnahmen – dazu gehören unter anderem das Maskentragen, das Lüften und der Einbau von Luftfiltern – umsetzen würde“, betonte der STIKO-Chef. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass 9,1 Millionen Kinder vor dem zwölften Lebensjahr gar nicht impfbar sind – das betrifft alle Kita- und Kindergartenkinder, alle Kinder in den Grundschulen, alle Kinder der ersten Klassen der weiterführenden Schulen.“ Es brauche vielfältige Maßnahmen, um den Schulalltag sicherzustellen. „Die Aussage, dass das nur durch Impfungen möglich ist, ist so nicht korrekt.“

Viel wichtiger sei es, die Impfbereitschaft in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen zu erhöhen. Die Impfquote in dieser Gruppe werde entscheiden, wie die nächste Pandemiewelle ablaufen werde. „Es wäre wirklich sehr wichtig, den 18- bis 59-Jährigen deutlich zu machen, dass es hier nicht nur um ihren Individualschutz geht, sondern um unsere Gemeinschaft bis hin zur wirtschaftlichen Entwicklung“, sagte Mertens. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aufarbeitung

Sachsen setzt Enquete-Kommission zu Corona ein

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025