Epidemisches Geschehen
Ungewöhnlich viele Mpox-Fälle in Berlin
Bis zum 23. März wurden in Berlin 43 Mpox-Fälle gemeldet - viermal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Behörden gehen davon aus, dass sich das Virus weiterausbreitet. Hotspots waren zuletzt Großveranstaltungen und Festivals.
Veröffentlicht:Berlin. Seit Jahresbeginn haben sich in Berlin mehr als viermal so viele Menschen mit Mpox infiziert wie in den zwei Jahren zuvor. Bis zum 23. März wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) 43 Fälle gemeldet, wie es im aktuellen epidemiologischen Wochenbericht heißt. Zum Vergleich: 2024 waren es im selben Zeitraum nur 9 Fälle, 2023 nur 10 Fälle.
Allein in der Woche vom 17. bis zum 23. März 2025 wurden 10 Fälle registriert. Das sei bisher die höchste wöchentliche Fallzahl seit 2022, so das Lageso.
Betroffen seien ausschließlich Männer, die im Durchschnitt 34 Jahre alt seien. In 36 der bisher 2025 bekanntgewordenen Fälle liegen Informationen zum Impfstatus vor. Die Hälfte davon sei mindestens einmal gegen Mpox geimpft.
Einige beim Sex angesteckt
„Aufenthalte außerhalb Deutschlands sind für die aktuellen Fälle nicht angegeben, was darauf schließen lässt, dass sich die Personen in Berlin angesteckt haben“, hieß es im Lageso-Bericht. Bei sieben Männern geht man bislang davon aus, dass sie sich beim Sex angesteckt haben.
Verglichen mit anderen Bundesländern meldet Berlin damit bislang die meisten Mpox-Nachweise, wie aus einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die neuesten RKI-Zahlen mit Stand von 28. März weisen sogar 47 Fälle für Berlin aus (siehe nachfolgende Tabelle). Deutschlandweit wurden dieses Jahr bislang 133 Fälle an das RKI übermittelt.
Dem Lageso zufolge lassen die aktuellen Zahlen vermuten, dass sich das Infektionsgeschehen weiter ausbreiten könnte. Vor allem Großveranstaltungen und Festivals waren in den vergangenen Jahren Hotspots.
Hohe Zahlen in 2022
Im Jahr 2022 verbreitete sich die Krankheit besonders stark. Damals gab es bis Mitte August allein in Berlin 1.666 laborbestätigte Mpox-Fälle.
Bestimmten Personengruppen in Deutschland wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen. Dazu zählen unter anderem Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln.
In Berlin ist die Impfung in den meisten HIV-Schwerpunktpraxen verfügbar. Im Checkpoint BLN am Hermannplatz und im Zentrum für sexuelle Gesundheit Mitte könnten sich auch Nicht-Krankenversicherte kostenlos impfen lassen, sagte Rolf de Witt von der Berliner Schwulenberatung laut einer Mitteilung. (dpa/eb)