Nordrhein-Westfalen

Vorwurf der Vergewaltigung im Krankenhaus Gütersloh: Arzt droht eine lange Haftstrafe

Ein Anästhesist aus Gütersloh soll Patientinnen nach Operationen sexuell missbraucht haben. Das Gericht hat eine Freiheitsstrafe von mehr als zehn Jahren in Aussicht gestellt.

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Bielefeld. Mit Hinweisen zu einer möglichen langen Haftstrafe hat das Landgericht Bielefeld am Mittwoch den Prozess um den Vorwurf von Vergewaltigungen in einem Krankenhaus in Gütersloh eröffnet. Nach der Anklageverlesung wandte sich der Vorsitzende Richter Carsten Wahlmann direkt an den angeklagten Arzt. Der 43-Jährige aus Oelde solle die Zeit von fast drei Wochen bis zum nächsten Prozesstag nutzen, um auch mit seiner Anwältin zu überlegen, ob eine Einlassung zu den Vorwürfen nicht sinnvoll sei.

„Sie sind hier angeklagt wegen eines Verbrechens“, sagte Wahlmann. Falls die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bewiesen werden, drohe ihm eine hohe Strafe. „Das liegt im Zweistelligen“, sagte der Richter.

In der Anklageverlesung hatte die Staatsanwältin die Vorwürfe konkretisiert. Der Narkosearzt war seit Anfang 2020 in dem Krankenhaus angestellt. Mehrfach soll er von September bis Dezember 2020 Patientinnen nach Operationen sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Wiederholt soll der Mediziner das Beratungs- und Betreuungsverhältnis zwischen ihm und den Frauen ausgenutzt haben. So klagten manche Opfer nach einer Operation über Schmerzen. Der Assistenzarzt spritzte laut den Ermittlungen dann kein Schmerz-, sondern ein Betäubungsmittel.

Weil bei einer Hausdurchsuchung auch eine illegale Drogenplantage gefunden wurde, sitzt die ebenfalls 43-jährige Ehefrau mit auf der Anklagebank. Der Prozess wird am 21. Juni fortgesetzt. (dpa)

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