Behörden-Statistik

Zwölf Corona-Impfschäden in Thüringen amtlich anerkannt

Beim Thüringer Landesverwaltungsamt gingen bis Anfang Dezember 236 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens ein. Zwölf wurden anerkannt, 36 abgelehnt. In 24 Fällen laufen Widerspruchsverfahren.

Veröffentlicht:
Mehr als vier Millionen Spritzen wurden in Thüringen bislang gegen das Corona-Virus gesetzt. Nicht in allen Fällen verlief die Impfung ohne Komplikationen.

Mehr als vier Millionen Spritzen wurden in Thüringen bislang gegen das Corona-Virus gesetzt. Nicht in allen Fällen verlief die Impfung ohne Komplikationen.

© Seventyfour / stock.adobe.com

Erfurt. In Thüringen sind nach Angaben des Landesverwaltungsamtes bislang zwölf Impfschäden nach Corona-Impfungen offiziell anerkannt worden. Darunter sind auch zwei Todesfälle, wie eine Behördensprecherin auf Anfrage mitteilte. Seit dem Start der Impfkampagne vor zwei Jahren wurden in Thüringen laut Robert Koch-Institut rund 4,28 Millionen Spritzen gegen Covid-19 verabreicht. Bis Anfang Dezember gingen beim Landesverwaltungsamt 236 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens ein. 36 der bislang entschiedenen Anträge endeten mit einer Ablehnung, in 24 Fällen laufen Widersprüche von Betroffenen.

Ein Impfschaden wird laut RKI als „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung“ definiert. Die Schädigung muss mindestens sechs Monate andauern. Wer einen Impfschaden geltend machen will, muss in Thüringen dafür einen Antrag beim Landesverwaltungsamt einreichen. Dieses fordert die medizinischen Unterlagen bei den behandelnden Ärzten an und prüft, ob die Impfung tatsächlich die Ursache ist.

Lesen sie auch

In sechs Anträgen ging es um Todesfälle

Um Todesfälle ging es in Thüringen bislang in insgesamt sechs Anträgen. Einer sei abgelehnt worden, in drei Fällen dauere die Bearbeitung noch an, so die Behördensprecherin. Zum Vergleich: In Thüringen sind seit Pandemiebeginn mehr als 8000 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, gestorben.

Deutschlandweit wurden nach dem aktuellen Bericht des für Impfstoffsicherheit zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom 27. Dezember 2020 bis zum 31. Oktober 2022 knapp 0,3 Verdachtsfälle auf schwerwiegende Reaktionen pro 1000 verimpften Dosen gemeldet. Das entspricht insgesamt rund 50 000 Einzelmeldungen. Wird ein Impfschaden behördlich anerkannt, haben die Betroffenen Anspruch auf eine monatliche Grundrente. Deren Höhe hängt davon ab, wie schwer der gesundheitliche Schaden ist. Witwen und Witwer von nachweislich an einem Impfschaden Gestorbenen sowie deren Halb- und Vollwaisen haben ebenfalls Anspruch auf eine Grundrente. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg