Médecins Sans Frontières

„Ärzte ohne Grenzen“ zur Lage in Libyen: Dringend Koordination der Hilfe nötig

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Die Lage nach den heftigen Unwettern und Überflutungen in Libyen sei chaotisch, berichten Nothelfer. Auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ ist im Einsatz.

Die Lage nach den heftigen Unwettern und Überflutungen in Libyen sei chaotisch, berichten Nothelfer. Auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ ist im Einsatz.

© Mohamed Shalash | EPA / picture alliance

Genf. In der von schweren Unwettern teils zerstörten Hafenstadt Darna in Libyen herrschen nach Angaben von Nothelfern chaotische Zustände. „Es ist dringend eine Koordination der Hilfe nötig“, berichtete die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins Sans Frontières, MSF) am Freitagabend. Ihr erstes Nothilfeteam ist seit Donnerstag in der Stadt.

Ähnlich hatte sich auch das Rote Kreuz geäußert, das von Anfang an mit seinen lokalen Freiwilligen im Einsatz war. Es fehle an Absprachen, sagte der Einsatzleiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, IFRC.

„Es gibt jede Menge Freiwillige aus dem In- und Ausland“, berichtete Manoelle Carton, MSF-Koordinatorin für medizinische Einsätze, nach Angaben der Organisation. „Jeder will helfen, aber es ist zu viel, es wird chaotisch.“ Es seien jede Menge Hilfsmittel vor Ort, aber um die verschiedenen Stadtteile aufzusuchen und zu sehen, was wo nötig sei, stehe man stundenlang im Stau.

Verbleibende Arztpraxen brauchen Unterstützung

Nach ihren Angaben befinden sich in Darna keine Toten mehr auf den Straßen. Aber unzählige Menschen brauchten psychische Unterstützung. „Alle bitten darum, Menschen auf der Straße, Ärztinnen und Ärzte, Menschen, die Schreckliches gesehen haben und Leute, die ihre ganze Familie verloren haben“, berichtete sie.

MSF habe drei Arztpraxen besucht. Bei einer sei praktisch die ganze Belegschaft ums Leben gekommen. Die anderen beiden funktionierten, brauchten aber Unterstützung, vor allem, um die Menschen psychisch aufzufangen. Nach Angaben von Carton ist die Trinkwasserlage nach wie vor unübersichtlich. Die Sorge vor einem Cholera-Ausbruch wächst. (dpa)

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