Drohender Engpass

Ausfall von Blutspendern wegen Corona befürchtet

Mit Sorge blickt das Deutsche Rote Kreuz auf den kommenden Corona-Winter. Bereits jetzt ließe sich der Bedarf mit Blutpräparaten kaum decken. Hinzu kommen mögliche Probleme durch die Energiekrise.

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Der anstehende Corona-Winter könnte zu knapper werdenden Blutkonserven führen, fürchtet das DRK.

Der anstehende Corona-Winter könnte zu knapper werdenden Blutkonserven führen, fürchtet das DRK.

© Hauke-Christian Dittrich/dpa

Halle/Springe. Der anstehende Corona-Winter könnte zu knapper werdenden Blutkonserven führen. „Der bevorstehende Winter in Verbindung mit dem zu erwartenden Anstieg der Anzahl der an Corona Erkrankten bereitet uns Sorgen“, sagte ein Sprecher des DRK-Blutspendedienst in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen. Spender könnten temporär ausfallen und sich die Versorgungslage zuspitzen. Schon jetzt sei das DRK bei einigen Blutgruppen unter der Versorgungsgrenze.

Die Spendebereitschaft habe bereits in den letzten Wochen zum Teil spürbar nachgelassen, betonte der Sprecher. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Blutspendedienst im laufenden Jahr in Sachsen-Anhalt mit einem Minus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Niedersachsen und Bremen sank die Zahl der Spendetermine in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Thüringen blieb die Zahl nahezu unverändert.

Strenge Hygieneregeln und lange Wartezeiten senken die Spendebereitschaft

Insbesondere die strengen Hygieneregeln und längeren Wartezeiten hätten während der Pandemie die Blutspendebereitschaft verringert, erklärte der Sprecher. Außerdem fielen personalbedingt Spendetermine aus, was die Versorgungssicherheit mit Blutpräparaten zusätzlich belastete.

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Um alle Blutgruppen sicher versorgen zu können, benötige der DRK in den drei Ländern nach Angaben des Sprechers einen Mindestbestand von 10.000 Blutpräparaten. „Aktuell liegen wir bei 8000 Präparaten.“ Der größte Bedarf bestehe bei den Blutgruppen A positiv und B negativ. Einige Blutpräparate seien zudem nur kurz haltbar, so dass täglich genügend Spenden vorhanden sein müssen. „In unserem Versorgungsgebiet rechnen wir für die kommenden Monate mit einem täglichen Bedarf von 2500 Blutspenden.“ Im Oktober liege man bisher bei einem Schnitt von 2100, so der Sprecher.

Neben dem möglichen coronabedingten Ausfall von Spendern zählte der Blutspendedienst auch die Folgen der Energiekrise zu den Herausforderungen des anstehenden Winters. Einerseits müsse Energie gespart, andererseits wegen der Corona-Pandemie regelmäßig gelüftet werden - und die für die Blutspende einzuhaltende Raumtemperatur bei mindestens 17 Grad liegen. Im Hinblick auf den kommenden Winter sei es nicht auszuschließen, dass es in einigen Gebäuden schwierig werde, diese Temperatur zu erreichen, so der Sprecher. (dpa)

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