Weltblutspendetag
BZgA sieht Licht am Ende des Tunnels
Die WHO will „sicheres Blut für alle“, Transfusionsmediziner sind pessimistisch, die BZgA ist hoffnungsvoll: Zum Weltblutspendetag zeigen sich verschiedene Sichtweisen zur Zukunft der Blutversorgung.
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Abstrakte Darstellung einer Blutspende: Am 14. Juni ist alljährlich Weltblutspendetag.
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KÖLN. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den heutigen Weltblutspendetag (14. Juni) unter das Motto „Safe blood for all – Sicherer Blut für alle“ ausgerufen. Der Tag soll die Menschen jährlich daran erinnern, wie wichtig Blutspenden sind.
Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Dr. Heidrun Thaiss, würdigt in einer Mitteilung zum Welttag die sichere Versorgung mit Blutpräparaten als grundlegende medizinische Vorsorgemaßnahme im Gesundheitswesen.
Eigene Umfrageergebnisse zeigen zudem, dass die Spendebereitschaft bei Jüngeren besonders hoch ist, so die BZgA weiter. So haben 56 Prozent der befragten 18- bis 25-Jährigen in den vergangenen zwölf Monaten Blut gespendet – über alle Altersgruppen hinweg waren es 23 Prozent. „Das ist ein positives Signal“, so Thaiss.
DGTI: Versorgung wird immer schwieriger
Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) weist jedoch darauf hin, dass sich die ausreichende Versorgung mit Blutprodukten als immer schwieriger gestaltet. Die Zahl der Spender zwischen 18- und 65 geht insgesamt zurück, so die Gesellschaft in einer Mitteilung.
Eine zweite Schwierigkeit sei der steigende Bedarf durch Senioren. „Wir beobachten seit einigen Jahren eine Zunahme der Patienten höheren Alters, die mehr Blut brauchen“, erläutert DGTI-Vorsitzender Prof. Hermann Eichler als zusätzliches Problem.
Auch müssten immer weniger Spender einen Älteren mit Blut versorgen: Lag die Quote 2005 bei 3,6 Spender für einen älteren Empfänger, prognostiziert die DGTI für das Jahr 2030 ein Verhältnis von 2,1 zu 1. (ajo)