Flüchtlingsversorgung
DRK sieht System unter großem Druck
BERLIN. Der ungebrochene Zuzug von Flüchtlingen setzt das Gesundheitssystem in Deutschland nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unter massiven Handlungsdruck.
Für Flüchtlinge seien zur Zeit bei Fachärzten für Nervenheilkunde oder Herzerkrankungen kaum Termine zu bekommen, kritisierte DRK-Präsident Rudolf Seiters.
Schätzungsweise seien 30 bis 40 Prozent der Ankömmlinge traumatisiert. Hier gelte es, angemessene Versorgungsstrukturen zu schaffen. Eine gute Gesundheitsversorgung könne ein Schlüssel für eine funktionierende Integration sein.
Gesundheitsstaatssekretär Lutz Stroppe wies darauf hin, dass Bund und Länder zur Zeit darüber verhandelten, wie Ärzte und Pflegepersonal unter den Flüchtlingen schon jetzt in den Aufnahmeeinrichtungen eingesetzt werden könnten.
Zudem solle der Impfstatus der Ankömmlinge bundesweit vereinheitlicht werden, sagte er bei einem Kongress in Berlin. Einrichtungen, die traumatisierte Flüchtlinge behandeln, sollten notfalls eine vereinfachte Zulassung für die GKV bekommen. Auch solle die elektronische Gesundheitskarte endlich bundesweit eingeführt werden. (dpa)