Galenus-Preis

Das sind die Preisträger

Ein Medikament für Diabeteskranke, zwei Präparate aus der Immunonkologie, eine erste Enzymersatztherapie für Patienten mit LAL-Defizienz und Forschung zur Regulation des Blutgefäßwachstums: Das sind die Gewinner des Galenus-Preises 2016.

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Veröffentlicht: 21.10.2016 © Springer Medizin

BERLIN. Es ist eine begehrte Auszeichnung für medizinische Forschungsleistungen – und angesichts der hohen Produktivität wird der Wettbewerb um den Galenus von Pergamon-Preis von Jahr zu Jahr intensiver: 15 Arzneimittel-Innovationen und fünf Projekte aus der Grundlagenforschung haben sich dieses Jahr in den Kategorien Primary Care, Special Care, Orphan Drugs und Grundlagenforschung um die Auszeichnung beworben.

Die Innovationen haben die Jury unter Vorsitz von Professor Erland Erdmann vor so schwierige Entscheidungen gestellt. Am Ende wurden gleich zwei Preise in der Kategorie „Special Care“ vergeben.

Ausdrücklich begrüßte Joachim Krieger, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Gastgebers Springer Medizin, dass es das oberste Ziel der Politik sei, die medizinische Versorgung mit Innovationen auch in Zukunft sicherzustellen und den Forschungsstandort Deutschland für eine der innovativsten Branchen noch attraktiver zu machen.

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Der Galenus-Preis 2016 in Bildern

„Wir müssen wissen, wie die Beteiligten in der Forschung und in den Unternehmen ticken und dabei auch die Perspektive der Patienten und der Versorgung am Ausgangspunkt von Forschungsprojekten einbringen“, betonte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel.

Er überreichte in Vertretung von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka den Galenus von Pergamon Preis an die ausgezeichneten Forscherteams und Unternehmen. Ein nicht ganz selbstverständliches und vor wenigen Jahren kaum denkbares Kompliment konnte Rachel als Feedback des Preisträgers in der Grundlagenforschung, Privatdozent Dr. Michael Potente mitnehmen.

Potente sagte: „Die Forschungsförderung in Deutschland ist heute exzellent. Vor einigen Jahren war es noch ein Muss, in die USA zu gehen – das hat sich inzwischen relativiert.- Springer Medizin zeichne mit dem Preis eindrucksvolle Innovationen, aber auch die Begeisterung der Männer und Frauen, die dahinterstehen, aus, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

Das sind die Preisträger

© David Vogt

Sieger Pharmakologische Grundlagenforschung

In der Kategorie beste pharmakologische Grundlagenforschung nahm in diesem Jahr Dr. Michael Potente vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim den Forscherpreis entgegen.

Potente und seine Arbeitsgruppe beschäftigten sich intensiv mit der Regulation des Blutgefäßwachstums.

Gemeinsam belegten sie, dass der Verlust des Transkriptionsfaktors FOXO1 zu einem unkontrollierten Wachstum des Endothels und einer Vergrößerung von Blutgefäßen führt. Hingegen bedeutet ein Funktionsgewinn die Ausdünnung des Endothels und ein verringertes Verzweigungsvermögen von Blutgefäßen. Potentes Forschung könnte zum Dreh- und Angelpunkt für zukünftige therapeutische Ansätze werden.

Sieger Primary Care

Der Galenus-Preis in der Kategorie Primary Care ging an Empagliflozin (Jardiance®) von Boehringer Ingelheim, das Typ-II-Diabetikern verordnet wird. Das Präparat verbessert aufgrund seines besonderen Wirkmechanismus die Blutzuckerkontrolle dieser Patienten. Zudem konnte für den Wirkstoff eine erhebliche Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei entsprechender Erkrankung belegt werden.

Sieger Specialist Care

In der Kategorie Specialist Care vergibt die Jury den Galenus-Preis in diesem Jahr an zwei Präparate, die Innovationen in der Immunonkologie darstellen. Gewinner sind Pembrolizumab (Keytruda®) von MSD Sharp & Dohme und Nivolumab (Opdivo®) von Bristol-Myers Squibb. Beide Antikörper gehören zur neuen Wirkstoffklasse der PD1 (Programmed Death 1)-Hemmer.Es handelt sich dabei um Immun-Checkpointhemmer, die das körpereigene Immunsystem selbst in die Lage versetzen, Tumoren wirksam zu bekämpfen.

Pembrolizumab hat die Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom vorangebracht, Nivolumab darüber hinaus von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom und von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom. Ein therapeutisches Potential der Checkpointhemmer wird auch außerhalb der Immunonkologie vermutet.

Sieger Orphan Drugs

Zum vierten Mal in Folge gab es in der Kategorie Orphan Drugs einen Galenus-von-Pergamon-Preis, der eine Arzneimittelinnovation für Patienten mit seltenen Krankheiten auszeichnet.

Im Jahr 2016 ging dieser Preis an Alexion Pharmaceuticals für Sebelipase alfa (Kanuma®). Dabei handelt es sich um eine erste Enzymersatztherapie für Patienten mit LAL-Defizienz.

Dies ist eine genetisch bedingte, seltene Stoffwechselerkrankung: Cholesterinester und Triglyzeride sammeln sich vermehrt in verschiedenen Geweben an, verursachen multiple Organschäden und können zum vorzeitigen Tod führen. Mit dem Wirkstoff kann eine schädigende Anhäufung verhindert werden. (eb)

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