Glosse
Die Duftmarke: Eh, Alter!
Was haben wir uns zum Jahreswechsel nicht alles vorgenommen, um jung zu bleiben: weniger Alkohol und mehr Sport, keine Schoki vor dem Fernseher und generell viel spaßfreie Askese. Ohne Sie demoralisieren zu wollen: Disziplin ist erfahrungsgemäß nicht immer aus Eisen, spätestens im Frühjahr wird der innere Schweinehund wieder die Oberhand gewinnen.
Doch das ist kein Grund, Trübsal zu blasen, erreichten uns doch gerade überaus gute Nachrichten aus China und Großbritannien. Forscher haben dort nämlich herausgefunden, dass die Menschheit immer langsamer altert. Demnach ist ein 68-Jähriger, der 1950 geboren wurde, ähnlich fit wie ein 62-Jähriger vom Jahrgang 1940. 60 ist also nun auch hochoffiziell das neue 50! Wie war das gleich noch mit dem demografischen Wandel?
Obwohl: Laut Studienlogik wäre dann auch 30 das neue 20 und zehn das neue… Puh! Was werden wohl die Eltern davon halten, wenn ihr eigentlich längst pubertierender Bub immer noch im Kleinkind-Stadium verharrt? Oder der flüggereife Twen weiterhin die Grundschulbank drückt?
Immerhin: Die Pädiater wird`s freuen, an Zulauf mangelt es ihnen künftig eher nicht. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Geriatrie, sollte bei Ihnen an dieser Stelle Neid aufkommen, können wir Ihnen versichern, dass dieser vollkommen unbegründet ist. Denn auch in der Altersmedizin werden alle immer jünger. Hier gilt künftig das Motto: 120 ist das neue 110.