TV-VOrschau

"Die Kinderärzte" - ein TV-Renner, der ohne Hektik und Sensationen auskommt

Jakob kommt mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus - er ist ein Fall für "Die Kinderärzte". In dieser Woche starten beim Sender RTL 75 neue Folgen.

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:
An das Arbeiten vor laufender Kamera mussten sich alle erst gewöhnen.

An das Arbeiten vor laufender Kamera mussten sich alle erst gewöhnen.

© Foto: RTL

Die Doku-Serie ist nach Angaben des Senders RTL ein Renner. Die Spitzenquote liegt bei über 23 Prozent in der Zielgruppe sind die 14- bis 49-Jährigen. Gedreht wurde im Klinikum St. Marien in Düren bei Köln und in der DRK-Kinderklinik Siegen. Die Doku-Serie soll aufklären. Sie zeigt den Klinikalltag - auf spektakuläre und dramatische Szenen, wie sie oft in den Formaten der Privaten zu sehen sind, haben die TV-Macher der "Kinderärzte" verzichtet.

"Wir haben bestimmte Themen von Anfang an ausgeklammert", sagt Pressesprecher Kaya Erdem vom Klinikum St. Marien im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Deshalb seien etwa keine Notfälle zu sehen, die mit dem Rettungswagen eingeliefert werden. Immer im Vordergrund stand zudem die Patientenversorgung. Sie musste trotz der Dreharbeiten funktionieren.

TV-Team ist rund um die Uhr im Einsatz

Das war nicht immer leicht. Das TV-Team, bestehend aus bis zu vier Leuten, die für Kamera, Licht und Ton zuständig waren, ist während der Dreharbeiten sieben Tage die Woche im Einsatz. "Das ist eine Belastung für den Klinikalltag", sagt Erdem. Alle Beteiligten - Klinikmitarbeiter und Patienten - wurden selbstverständlich nur mit deren Einverständnis gefilmt. "Wir haben Handzettel ausgelegt, damit jeder Einzelne in der Klinik über die Dreharbeiten informiert war", so der Pressesprecher. Den Mitarbeitern war das Projekt zudem in einer Sitzung vorgestellt worden. Alle Ärzte und Pfleger waren gefragt worden, ob sie vor die Kameras möchten. Wer zustimmte, wurde zum Casting eingeladen.

Den Ärzten in Düren fiel das Projekt Fernsehen leicht. "St. Marien war immer mal wieder Drehort von kleinen Dokumentationen, Videos und Interviews", erzählt der Kliniksprecher. Auch OP-Szenen für einen Kriminalfilm seien dort bereits gedreht worden.

Dienstpläne wurden auf TV-Produktion abgestimmt

Die ersten Folgen der Serie waren 2006 in St. Marien gedreht worden. Die DRK-Kinderklinik kam in diesem Jahr als neuer Drehort dazu. Die letzten Folgen sind in Düren erst vor kurzem fertig gestellt worden. "Die Dienstpläne waren ganz darauf abgestimmt", sagt Erdem. "Auch bei uns gibt es Zeiten, wo weniger los ist und die Mitarbeiter ihren Urlaub nehmen."

Ärzte- und Fernsehteams sind zusammengewachsen

Obwohl die Ärzte trotz Mitspracherecht nicht jede Filmszene absegnen konnten, ist das Klinikum mit dem Ergebnis zufrieden. "Das Problem war, dass es kein Drehbuch gab, das bis ins letzte Detail alles schilderte", erläutert Erdem. "Eine kleine Grauzone war da - wir mussten da den Fernsehleuten vertrauen." Doch die Chemie stimmte. "Das war ein Glückstreffer", sagt er. Die Ärzte- und Fernsehteams seien im Lauf der Zeit zusammen gewachsen. "Die haben zusammen gefrühstückt, sind mittags gemeinsam in die Kantine und auf einem Grillfest wurden die ersten Rohschnitte gezeigt", so Erdem. Dass die Folgen auch bei den Zuschauern ankommen, zeige auch die Fanpost, die manche Ärzte und Pfleger nach einer Sendung bekommen.

Info: "Die Kinderärzte", montags bis freitags, jeweils ab 11.30 Uhr auf RTL.

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