Umweltbundesamt
E-Scooter-Fahrt statt Fußmarsch schlecht für die Gesundheit
Das Umweltbundesamt äußert sich kritisch zu den derzeit angesagten E-Scootern – und führt auch gesundheitliche Aspekte an.
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Lieber zu Fuß gehen oder einen E-Tretroller benutzen? Das Umweltbundesamt spricht sich eher für die erste Variante aus.
© Uwe Anspach/dpa
BERLIN. Seit diesem Sommer gehören E-Scooter in vielen Innenstädten zum Alltag. Die einen sehen darin eine Alternative zum Auto und einen Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität. Andere haben da ihre Zweifel. So auch das Umweltbundesamt (UBA).
Nach Einschätzung der Behörde machen die Elektro-Tretroller den Verkehr in den Innenstädten bisher kaum umweltfreundlicher.
„Die gefahrenen Strecken sind meist sehr kurz und können regelmäßig auch zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Fahrrad bewältigt werden“, sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger der dpa.
In einem Papier, dass das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag ins Internet stellte, heißt es: „E-Scooter sind nur dann umweltfreundlich, wenn sie Auto- oder Motorrad-Fahrten ersetzen und keine weiteren zusätzlichen Fahrten mit kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen stattfinden.“ Und das sei häufig nicht der Fall.
Ohne Roller wären viele zu Fuß gegangen
Das UBA führt in seiner Kritik an den elektrischen Tretrollern auch gesundheitliche Aspekte an: „Wird der E-Scooter anstatt der eigenen Füße oder des Fahrrades benutzt, ist das schlecht für Umwelt und Gesundheit“.
Studien dazu, für welche Wege E-Scooter genutzt würden und ob sie Pkw oder Motorräder ersetzten, lägen bisher für Deutschland nicht vor, heißt es weiter. Erste Zahlen aus Berlin ließen aber vermuten, dass die Wege im Schnitt etwa zwei Kilometer lang seien.
Eine Umfrage in Paris habe ergeben, dass 85 Prozent der Nutzer ohne Roller zu Fuß gegangen wären, öffentlichen Nahverkehr oder das Rad genutzt hätten.
Seit Monaten streiten Befürworter und Gegner über die seit Juni in Deutschland zugelassenen E-Tretroller. Dabei geht es oftmals auch um zugeparkte Gehwege, verstopfte Radwege oder betrunkene Fahrer, aber auch um Umweltfragen. (dpa/ths)