Studie
Gemeinsames Musikhören gegen Stress
MARBURG. Musik mindert Stress besonders effektiv, wenn sie gemeinsam mit anderen gehört wird. Das ist das Ergebnis einer Feldstudie von Psychologen der Universität Marburg. "Zahlreiche Untersuchungen legen nahe, dass Musikhören hilft, Stress abzubauen", erläutert Projektleiter Dr. Urs Nater.
Allerdings war bislang unklar, welche Mechanismen dabei wirken. Zudem wurden die Daten meist in einem Labor erhoben. "Wir haben erstmals in einer natürlichen Umgebung erforscht, wie Musikhören auf das Stresserleben wirkt, wenn andere anwesend sind", so Nater.
Bei dem Marburger Projekt wurden 53 Versuchsteilnehmer eine Woche lang mehrmals täglich zu ihren Hörgewohnheiten und ihrem Stressgefühl befragt. Ergänzend untersuchte das Team den Speichel der Probanden, um die Konzentration des Hormons Cortisol zu messen, das als Stressanzeiger gilt.
Das Ergebnis: Während Musikhören allein den Stress nicht verringert, führt gemeinsamer Musikgenuss mit anderen dazu, dass das subjektive Stressgefühl sinkt. Auch die Ausschüttung von Cortisol sinkt, wenn man Musik in Gemeinschaft hört. Ähnliche Effekte konnten diejenigen, die allein Musik hörten, nur erzielen, wenn sie den Vorsatz hatten zu entspannen. (coo)