Generation Z
Hoffnungsträger in puncto gesunder Lebensstil
Jeder fünfte Erdenbürger ist nach der Jahrtausendwende geboren. Sie gelten als Generation Z. Eine Trendstudie traut ihr ein großes Gesundheitsbewusstsein zu. Doch wird auch sie die Feuerprobe im Kampf gegen Zivilisationskrankheiten erst noch bestehen müssen.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Übergewicht und Zivilisationskrankheiten werden weltweit zunehmen - trotz aller verfügbaren Informationen zu einem gesunden Lebensstil. Verbraucher benötigen eine klare und unmissverständliche Gesundheitsaufklärung.
Dies ist eine von zehn essenziellen Entwicklungen, mit denen die so genannte Generation Z - alle nach dem Jahrtausendwechsel Geborenen - konfrontiert werden.
Die "Gen Z" macht 20 Prozent der Erdbevölkerung aus und spielt als erste globale Generation eine Schlüsselrolle in der technikgetriebenen, vernetzten Welt von heute.
Davon geht zumindest der Ford Trend-Report 2015 des US-amerikanischen Automobilkonzerns Ford aus. Die Studie liefert Daten und Einschätzungen in Bezug auf globale Konsumgewohnheiten und Verhaltensweisen, die unsere Kultur im Jahr 2015 und darüber hinaus prägen werden.
Gemäß der Trendstudie verschieben sich mit dem wachsenden Einfluss einer jungen, sozial bewussten und toleranten Verbraucher-Generation die Perspektiven. Deutlich zu erkennen sei dabei der Wunsch nach Veränderungen zum Guten - Optimismus ist demnach bei jüngsten Sprösslingen angesagt.
Im Dilemma von Wohlstand und Wissensdefiziten
Die globalen Rahmenbedingungen, unter denen die "Gen Z" aufwächst, scheinen zumindest in puncto Gesundheit nicht die Besten zu sein, befindet sich nicht zuletzt ein großer Teil der Weltbevölkerung in einem typischen Dilemma von wachsendem wirtschaftlichen Wohlstand und Wissensdefiziten, die auch die Gesundheitserziehung betreffen.
Wie der Trendreport verdeutlicht, ist zum Beispiel die Zahl der Bevölkerung über 15 Jahren, die an Übergewicht litten, zwischen 2008 und 2013 in Vietnam um stolze 92 Prozent gestiegen, in China um 57 und in Indien um 37 Prozent.
Ein Blick in die Region des Nahen und Mittleren Ostens zeigt eine ähnliche wohlstandsbasierte Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung.
Steuererklärung einfacher als gesunde Ernährung
Vor welch komplexe Herausforderungen sich die Menschen gestellt sehen, wenn es um ihre Gesundheit geht, stellt die Ford-Trendstudie ebenfalls mit einem drastischen Zahlenbeispiel dar. So fänden es 48 Prozent der Amerikaner einfacher, ihre Steuererklärung zu machen als herauszufinden, wie man sich gesund ernähre.
Dazu sagten 54 Prozent noch aus, dass der Lebensmittelgenuss wichtiger sei als sich Sorgen zu machen, was die Ingredienzen des Verzehrten seien.
Nicht zuletzt durch eine frühe digitale Vernetzung könnte die "Gen Z" aber doch eine realistische Chance haben, zu einer gesünderen Lebensweise zu finden. Denn für sie stehe Mobilität und der weltweite Austausch im Mittelpunkt. Dies spricht im Gegenzug aber auch für eine gewisse Bildungsaffinität - ein wichtiger Indikator im Kampf gegen Übergewicht und Co.
Die Trendstudie offenbart auch die Verknüpfung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Zuge des Demografiewandels mit der nachkommenden Generation.
"Während der Begriff Demografie unsere Aufmerksamkeit eher in Richtung Zukunft lenkt, beeinflusst die aufstrebende Generation Z schon heute die Konsumgewohnheiten aller gegenwärtigen Altersgruppen", erklärt dazu Sheryl Connelly, Ford Global Consumer Trend and Futuring Manager.
Optimismus in der Luft
Trotz kontroverser Themen wie Klimawandel, Bedrohungen der Privatsphäre, Epidemien und geopolitischen Auseinandersetzungen liege Optimismus in der Luft.
Der Ford Trend-Report 2015 erkenne die Gen Z als moderne Rebellen, die sich Konventionen entziehen und neue Maßstäbe setzen, denn es handle sich um hochmotivierte junge Menschen, die den Erfolg suchten und einem möglichen Scheitern tolerant gegenüber stünden.
Die Feuerprobe hat die Gen Z noch vor sich: Sie kann zeigen, ob sich mit Gesundheits-Apps, guter Gesundheitserziehung und profunder schulischer Ausbildung Fortschritte im Kampf gegen - gerade auch mobilitäts- und stressbedingte - Zivilisationskrankheiten erzielen lassen.