FUNDSACHE
Kirchhoff prophezeit Spaghetti-Brüche
Warum bricht eine trockene Spaghetti unter Spannung nicht in zwei, sondern gleich in viele kleine Teile? Das haben Forscher des Laboratoire de Modélisation en Mécanique der Universität Paris mit Hilfe der sogenannten Kirchhoff-Gleichungen der Elastizitätstheorie erforscht.
Basile Audoly und Kollegen fanden folgendes heraus: Wie erwartet zerbrechen Spaghetti beim Biegen zunächst am Punkt höchster Krümmung. Allerdings entspannt der Bruch nun nicht den Rest der gekrümmten Nudel, sondern sendet elastische Wellen aus, die die Spannung erhöhen und viele weitere Brüche erzeugen (doi: 10.1103/PhysRevLett.95.095505).
Die Wissenschaftler sind der Überzeugung, daß ihre Erklärung auch auf andere Materialien übertragbar ist, etwa auf Fiberglas oder Metall. Sie hatten die Bruch-Lawine übrigens mit Hilfe der Kirchhoff-Gleichungen vorhergesagt und erst danach experimentell bestätigt. (Smi)