UN-Bericht
Milliarden Menschen ohne sauberes Trinkwasser und Toiletten
Viele Krankheiten könnten längst Geschichte sein, wenn nicht Milliarden Menschen kein sauberes Trinkwasser und keine adäquate Toilette hätten, betont die Weltgesundheitsorganisation.
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Ein Mann holt Wasser mit einem alten Kanister aus einem verschmutzen Wasserbecken in Uganda. Vor allem in Afrika haben viele Menschen keine Zugang zu sauberem Trinkwasser.
© Wayne Hutchinson / FLPA / imageBROKER
GENF. Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben nach einem Fortschrittsbericht der Vereinten Nationen weiterhin keine sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser.
Gut vier Milliarden Menschen hätten immer noch keine Toiletten mit angemessener Entsorgung der Fäkalien, berichteten das UN-Kinderhilfswerk (Unicef) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Verbesserung in den letzten 20 Jahren
Es sei zwar seit der Jahrtausendwende viel erreicht worden. Heute hätten 1,8 Milliarden mehr Menschen eine geschützte Trinkwasserquelle innerhalb von 30 Minuten Fußweg als noch vor knapp 20 Jahren.
2,1 Milliarden Menschen zusätzlich hätten Latrinen, die nicht mit anderen Familien geteilt werden müssten, aber in vielen Fällen würden die Fäkalien nicht hygienisch entsorgt.
Die Qualität der Versorgung mit Trinkwasser und Toiletten lasse deshalb weiter zu wünschen übrig. Außerdem habe jeder zehnte Erdenbürger, etwa 785 Millionen Menschen, weiterhin keine sichere Wasserquelle im Umkreis von 30 Minuten Fußweg. Zwei Milliarden Menschen hätten keine adäquaten Toiletten.
Viele Afrikaner haben keine Toilette
Viele Krankheiten könnten längst Geschichte sein, wenn mehr Menschen sauberes Trinkwasser und Toiletten mit sicherer Entsorgung hätten, so die WHO. Dazu gehörten Durchfallerkrankungen, Typhus, Hepatitis A und Cholera sowie Wurmerkrankungen und bakterielle Augenentzündungen.
Im Jahr 2000 hätten noch 21 Prozent der Menschen weltweit ihre Notdurft unter freiem Himmel verrichtet, heute seien es nur noch neun Prozent. Aber in 39 Ländern sei die Zahl der Menschen ohne Toiletten sogar gestiegen, vor allem in Afrika südlich der Sahara, wo das Bevölkerungswachstum besonders groß sei. (dpa)