25 Jahre Ötzi
Mumienkonferenz startet in Bozen
Seit 25 Jahren verändert Ötzi die Wissenschaft: Von ihm konnten Wissenschaftler viel über das Leben vor circa 5300 Jahren lernen – und tun es heute noch, weil es immer neue Analysemethoden gibt. Eine Konferenz zum Fundjahrestag zeigt neueste Erkenntnisse.
Veröffentlicht:BOZEN. Das Öztal, im dritten Jahrtausend vor Christus: Ein Mann wird ermordert und versinkt im Eis. Eine grausame Tat, doch ein Glück für zeitgenössische Wissenschaftler andererseits: Sie können aus dem anscheinend einmalig gut erhaltenen Körper vieles herauslesen – über die Lebensumstände eines damaligen Menschens, seine Ernährung, Krankheiten und die Umwelt, in der er lebte.
Zum heutigen 25. Jubiläum des Sensationsfundes von Ötzi beginnt die dritte Bozener Mumienkonferenz. Wissenschaftler aus aller Welt und vielen Fachrichtungen diskutieren drei Tage lang: Archäologen, Botaniker, Geochemiker und Mediziner gehören beispielsweise dazu.
Durch immer neue Untersuchungsmethoden liefert der Mann aus dem Eis ständig neue Erkenntnisse. Diese werden auf der Konferenz zusammengetragen.
Was hat Ötzi gegessen, wie klang seine Stimme?
Auf der Konferenz geht es unter anderem um seine letzte Malzeit, seine Gensequenz, seine Werkzeuge und seinen Gesundheitszustand. Profiler Alexander Horn gibt einen Einblick in die möglichen Beweggründe des Mörders.
Das Team um Marcello Melis hat darüberhinaus Ötzi Tattoos mit der HMI-Methode untersucht und stellt das Ergebnis auf der Konferenz vor.
Zum Ende hin geht es darum, wie die Stimme des Eismanns wohl geklungen hat: Experten geben dazu Einblick in die Anatomie der Sprechorgane und zeigen, wie sie an eine Stimmrekonstruktion herangehen. (ajo)
Mehr Informationen auf der Konferenz-Webseite.